IG-Metall-Chef droht mit Eskalation in Tarifauseinandersetzung
Am 10. Januar 2018 um 05:28 Uhr
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PASSAU (dpa-AFX) - In der Tarifauseinandersetzung der Metall- und Elektroindustrie droht die Gewerkschaft mit einer härteren Gangart, sollten die Arbeitgeber bis Ende Januar nicht einlenken. "Dann sehen wir, ob es Sinn macht, weiter zu verhandeln, ob es ganztägige Warnstreiks geben wird oder gleich die Urabstimmung über Flächenstreiks", sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann der "Passauer Neuen Presse" (Mittwoch). Vor der Fortsetzung der Tarifverhandlungen an diesem Donnerstag will die IG Metall den Druck auf die Arbeitgeber noch erhöhen. "Wir haben mit den Warnstreiks begonnen und werden diese in den nächsten Tagen noch steigern", betonte Hofmann.
Er warf den Arbeitgebern eine "Angstkampagne" vor, weil diese die Forderung nach Zuschüssen für Beschäftigte, die zur Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen in Teilzeit gehen, als rechtswidrig bezeichnet hatten. "Das ist Humbug. Es gibt gute Sachgründe, die Bezuschussung auf diesen Kreis der Beschäftigten zu begrenzen." Sollte Gesamtmetall die Forderungen der IG Metall vor Gericht anfechten, würde dies die Tarifpartnerschaft nachhaltig und für lange Zeit schädigen.
Im Kampf um 6 Prozent mehr Lohn und kürzere Arbeitszeiten hatte die IG Metall die Warnstreiks am Dienstag kräftig ausgeweitet. Bundesweit legten laut Gewerkschaft 60 000 Beschäftigte vorübergehend die Arbeit nieder. Die Aktionen sollen schrittweise ausgeweitet werden. An diesem Mittwoch sollen etwa Daimler in Stuttgart, der Lastwagenbauer MAN und Siemens in München bestreikt werden.
Die dritte Verhandlungsrunde für die 3,9 Millionen Metaller in Deutschland beginnt an diesem Donnerstag in Böblingen bei Stuttgart. Der baden-württembergische IG-Metall-Chef Roman Zitzelsberger sagte dem "Handelsblatt" (Mittwoch), wenn dann "immer noch keine Bereitschaft erkennbar ist, über diese Themen überhaupt ernsthaft zu reden, wird die Situation weiter eskalieren"./hgo/DP/zb
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).