Es wird jedoch mehr benötigt, um die Skeptiker zu überzeugen. Seadrill wird voraussichtlich problemlos mindestens 4 Dollar Gewinn pro Aktie für das Jahr erzielen, aber die Entwicklungen sind bereits im Preis enthalten und seit der Übernahme von Aquadrill früher in diesem Jahr ist die Bewertung auf hohe Niveaus zurückgekehrt.

Darüber hinaus liegen die Tagesraten deutlich unter den Erwartungen: Sie betragen etwa 300.000 Dollar und bewegen sich damit 30% unter den optimistischen Prognosen der Analysten bei der letzten Restrukturierung - der zweiten in fünf Jahren. Die Auslastungsrate der Flotte liegt bei  93%, woraus sich schließen lässt, dass das Problem der Marktüberkapazität noch nicht vollständig behoben ist.

Immerhin kann sich der Offshore-Bohrsektor über deutliche Anzeichen einer Erholung freuen. Die Explorationsbudgets der großen Unternehmen gewinnen wieder an Fahrt und neue Lagerstätten werden vor der Küste von Surinam, Namibia und Ägypten entdeckt. Weitere Projekte im Golf von Guinea und in Australien könnten bald grünes Licht erhalten.

Die Aktivitäten in Französisch-Guayana, wo Exxon eine große Erschließung betreibt, halten an. In Brasilien und Saudi-Arabien verdoppelten sich die Bohrungen in flachen Gewässern in den letzten achtzehn Monaten. Diese Dynamik dürfte anhalten, solange der Ölpreis bei etwa 70-80 Dollar pro Barrel bleibt.

Seadrill kann sich auf eine Bilanz ohne Nettoverschuldung und eine relativ moderne Flotte stützen. Der Vorstand sieht in der aktuellen Bewertung - grob gesagt das Zehnfache des Gewinns, was einer Rendite von 10% entspricht - eine gute Gelegenheit für umfangreiche Aktienrückkäufe.

Es ist jedoch ungewiss, ob dieser Schritt für das Unternehmen tatsächlich sinnvoll ist, insbesondere angesichts der aktuellen Kapitalkosten - Seadrill hat gerade seine Schulden zu 8,4% refinanziert. Andererseits könnte dies den Aktienkurs stützen und es Elliott ermöglichen, zu attraktiven Niveaus auszusteigen.