-- Umsatz und Gewinn im 1. Quartal unter Markterwartungen

-- Kerngeschäft mit Verbrauchsmaterialien zieht an

-- Ausblick bestätigt

-- Aktie verliert zum Börsenstart 7,9 Prozent

(NEU: Einzelheiten)

Von Christine Benders-Rüger

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Laborspezialist Sartorius ist schwächer als erwartet ins Jahr gestartet und schickt damit seinen Aktienkurs auf Talfahrt. Besonders die Nachfrageschwäche aus China setzt dem Konzern zu. Sartorius-CEO Joachim Kreuzburg sprach von einem "gemischten Bild" im ersten Quartal. Die Erwartungen für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern aber und geht unverändert von einer "moderat verlaufenden" ersten Jahreshälfte und einer unterjährig zunehmenden Geschäftsdynamik aus.

Am Markt zeigen sich die Anleger angesichts der Erstquartalsergebnisse verschreckt - die Aktie verliert zum Börsenstart 7,9 Prozent. Die Kennziffern liegen auf breiter Front unter den Erwartungen, sagten Händler.

In den ersten drei Monaten verzeichnete Sartorius im Konzern einen Zuwachs im Auftragseingang von wechselkursbereinigt 9,8 Prozent (nominal: 8,0 Prozent) auf 826 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Umsatz erreichte nur 820 Millionen Euro, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem wechselkursbereinigten Rückgang von 7,6 Prozent entspricht. Das operative EBITDA ging um 13,8 Prozent auf 234 Millionen Euro zurück, die Marge lag bei 28,6 Prozent nach 30,1 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn erreichte 70 Millionen nach 116 Millionen Euro.

Analysten hatten sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn deutlich mehr erwartet: Der Umsatz wurde bei 865 Millionen Euro gesehen, das Konzernergebnis bei 78 Millionen Euro.


     Investitionszurückhaltung bremst 

"Das Kerngeschäft mit Verbrauchsmaterialien zieht allgemein und spürbar an, was einen fortgeschrittenen Lagerbestandsabbau auf Kundenseite signalisiert", zeigte sich Sartorius-Vorstandschef Joachim Kreuzburg zuversichtlich. Erfreulich entwickele sich auch das Geschäft mit Kunden, die an Zell- und Gentherapien arbeiten. "Demgegenüber zeigten Kunden vor allem in China und teilweise auch in Europa eine ausgeprägte Investitionszurückhaltung, was sich deutlich dämpfend auf den Auftragseingang im Equipment-Geschäft ausgewirkt hat", so Kreuzburg.

Mit Blick auf die Profitabilitätsentwicklung zeigte sich der Manager zufrieden und verwies darauf, dass die Ertragsmarge auf einem robusten Niveau liege. In den nächsten Monaten rechnet der Konzern mit weiteren Effekten aus den Effizienzprogrammen.

In seiner Sparte Bioprocess Solutions sah der Konzern weiter eine Nachfragenormalisierung im Bereich des wiederkehrenden Kerngeschäfts mit Verbrauchsmaterialien. Der Auftragseingang der Sparte stieg im ersten Quartal um wechselkursbereinigt 15 (nominal: 13,4) Prozent auf 653 Millionen Euro, wozu alle Regionen mit Ausnahme von China beitrugen.

Im anderen Geschäftsbereich Lab Products & Services habe sich zwar im ersten Quartal die seit Ende 2023 verzeichnete Auftragsbelebung fortgesetzt. Aber wegen des "weiterhin sehr schwachen" chinesischen Marktes und der noch gedämpften Kundeninvestitionen hätten Auftragseingang und Umsatz unterhalb des Vorjahresquartals gelegen. Für diese Sparte berichtete Sartorius einen Auftragseingang von 173 Millionen Euro, ein Rückgang von wechselkursbereinigt 6,2 (nominal: 8,2) Prozent.


   Ausblick bestätigt 

Der Konzern bestätigt seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr 2024 und geht unverändert von einer moderat verlaufenden ersten Jahreshälfte und einer unterjährig zunehmenden Geschäftsdynamik aus. Sartorius prognostiziert einen Umsatzzuwachs im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich. Rund 1,5 Prozentpunkte des Wachstumsbeitrags dürften aus Akquisitionen kommen. Die operative EBITDA-Marge soll auf etwas über 30 Prozent steigen (Vorjahr: 28,3 Prozent). Die auf den Umsatz bezogene Investitionsquote wird bei rund 13 Prozent erwartet und der dynamische Verschuldungsgrad ohne Berücksichtigung möglicher Akquisitionen bei leicht über 3.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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April 18, 2024 03:28 ET (07:28 GMT)