BERLIN (dpa-AFX) - Der Kochboxen-Versender HelloFresh könnte noch im September an die Börse gehen. Das sagte Vorstandschef Dominik Richter dem "Manager Magazin" in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe. Allerdings könne die Bewertung niedriger sein als zuletzt erwartet. HelloFresh gehört zu den wichtigsten Beteiligungen des im SDax notierten Startup-Inkubators Rocket Internet .

Eine niedrigere Bewertung sei "nicht mehr als eine Momentaufnahme", sagte Richter. "Das gilt auch für den Preis bei einem möglichen Börsengang." Viel wichtiger sei der Unternehmenswert in drei oder fünf Jahren. HelloFresh hatte bereits vor zwei Jahren einen Versuch unternommen, an die Börse zu gehen, scheiterte jedoch.

Das Berliner Unternehmen war zuletzt durch den missratenen Börsengang des amerikanischen Konkurrenten Blue Apron im Juni unter Druck geraten. Der US-Dienst ist dem Bericht zufolge inzwischen nur noch rund eine Milliarde Dollar wert - deutlich weniger als die Hälfte der Bewertung, die beim Börsengang angepeilt worden war (2,68 Milliarden Dollar). Investoren halten es daher dem Bericht zufolge für fraglich, ob HelloFresh bei einem Börsengang seine Bewertung von zuletzt zwei Milliarden Euro halten kann.

Richter betonte in dem Interview, dass sich HelloFresh deutlich besser entwickele als Blue Apron. "Wir spielen in einer ganz anderen Liga." HelloFresh wachse schneller, mache weniger Verluste und gewinne Marktanteile in den USA. "Das wird sich auch in den Zahlen für den Rest des Jahres zeigen."/nas/stb