SAN DIEGO/SAN JOSE (dpa-AFX) - Der Chipkonzern Qualcomm pokert auch nach einem Treffen mit dem Broadcom-Management weiter um ein höheres Übernahmegebot. Der Verwaltungsrat lehne die gebotenen 82 US-Dollar je Aktie weiter einstimmig als zu niedrig ab, teilte Qualcomm-Verwaltungsratschef Paul Jacobs am Freitag in einem Schreiben mit. Das Treffen mit der Führungsetage von Broadcom habe daran nichts geändert, auch wenn es aus Qualcomm-Sicht konstruktiv gewesen sei. Man sei jedoch nach wie vor offen für weitere Gespräche. Broadcom ist bereit, für den Chiprivalen insgesamt 121 Milliarden US-Dollar (rund 97 Mrd Euro) hinzublättern und hatte das aber vergangene Woche als "die beste und letzte Offerte" bezeichnet.

Über das bekannte Angebot hinaus habe es etwa die Bereitschaft zu bestimmten Teilverkäufen gegeben, um Widerstände von Aufsehern zu entkräften, hieß es von Qualcomm. Nach wie vor sträube sich Broadcom aber gegen bestimmte Maßnahmen, die von Aufsehern in den USA und Europa gefordert werden könnten, hieß es. Auch die derzeit angebotene Gebühr für ein Scheitern eines Deals fange die Risiken für die Qualcomm-Aktionäre nicht ausreichend auf.

Qualcomm ist derzeit dabei, selbst den Chiphersteller NXP zu übernehmen, was eine mögliche Übernahme durch Broadcomm noch einmal verteuern würde. Qualcomm ist im Großteil der Smartphones und Tablet-Computer mit Kommunikationschips vertreten, die für die Verbindung zu Netzen sorgen. Zudem stellt das Unternehmen in vielen Telefonen auch den Hauptprozessor und verdient Geld mit Patentlizenzen auf diverse Technologien./men/nas/jha/

Unternehmen im Artikel: Qualcomm, Broadcom Limited