Stephan Haist

Ordentliche Hauptversammlung der publity AG am 11.04.2024

Gegenantrag zu Punkt 2 der Tagesordnung

Guten Tag Herr Kunath,

ich stelle den Gegenantrag, alleim Geschäftsjahr 2023 amtierenden Mitglieder des Vorstands nichtzu entlasten.

Begründung:

1. Falsche Antwort des Vorstands in der publity-HV am 16.08.2023

Bei der Frage 23 wurde vom Fragesteller darauf hingewiesen, dass publity in 2022 seinen Besitz in der PREOS- Wandelanleihe von 97.696 Stück um 13.721 Stück auf 83.975 Stück Ende 2022 reduziert hat. Bei der Beantwortung der Fragen 23.a/.b/.e hat der Vorstand sinngemäß behauptet, dass der genannte Differenzbetrag von 13.721 Stück aus dem Unterschiedsbetrag des Buchwerts zum 31.12.2021 im Vergleich zum Buchwert zum 31.12.2022 resultiert und insofern keine entsprechende Anzahl von Schuldverschreibungen verkauft wurden. Diese Antwort war peinlich und falsch. Denn der Vorstand hat selbst in den HGB-Abschlüssen 2021 und 2022 jeweils die Stückzahl der von publity gehaltenen PREOS-Wandelanleihen zum 31.12.2021 bzw. 31.12.2022 genannt. Zitat aus dem HGB-Abschluss 2021: "Zudem hält die publity AG 97.696 Anleihen der PREOS … zum

31. Dezember 2021 im Bestand". Zitat aus dem HGB-Abschluss 2022: "Zudem hält die publity AG 83.975 Anleihen der PREOS … zum 31. Dezember 2022 im Bestand". Warum behauptete der Vorstand in der HV am 16.08.2023, dass keine 13.721 Stück in 2022 verkauft wurden, wenn doch diese Differenz sich aus den vom Vorstand genannten Stückzahlen in den HGB-Abschlüssen 2021 & 2022 ergibt?

2. PREOS Blockchain GmbH wurde wahrscheinlich zum "Freundschaftspreis" verkauft

Der Abgang von 25 TEUR bei den "Anteilen an verbundenen Unternehmen" betrifft die damalige PREOS Blockchain GmbH, die inzwischen unter More-ESG GmbH firmiert. Diese 25 TEUR ist zwar nur der Buchwertabgang und nicht zwingend auch der Verkaufspreis. Da aber diese GmbH in 06/2023 an die damalige TO Holding 2 GmbH (jetzt: SP 1 Equity GmbH) im Besitz vom Großaktionär Herrn Olek verkauft wurde, wäre ich nicht überrascht, wenn diese 25 TEUR auch zugleich der Verkaufspreis waren. Diese More-ESG GmbH wurde anschließend an die Neon Equity AG (auch in mittelbaren Besitz von Herrn Olek) verkauft und danach im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung in die AEE Gold AG eingebracht. Zu diesem Zweck hat der Wirtschaftsprüfer Prof. Dr. Heinz-Christian Knoll bei dieser More-ESG GmbH einen Unternehmenswert von 71,8 Mio. € festgestellt (Quelle: Mitteilung der AEE Gold vom 08.11.2023). Das ist immer noch die gleiche GmbH, die publity wahrscheinlich zum "Freundschaftspreis" von 25 TEUR an eine "TO-Gesellschaft" verkauft hat. Also war entweder der Verkaufspreis für die PREOS Blockchain GmbH viel zu niedrig oder die Bewertung für die identische More-ESG GmbH ist viel zu hoch.

3. Die PREOS-Aktien im publity-Besitz werden mit 214.368.440 € bilanziert

Anteile an verbundenen Unternehmen zum 31.12.2023 = 214.368.440 € PREOS-Aktien + 1.027.127,25 € publity Investor GmbH + 700.000 € restliche GmbH's = 216.095.567,25 €. Selbst mit der Annahme, dass publity 100% aller PREOS-Aktien besitzt, wäre der Buchwert mindestens 1,89 €/Stück.

In der Aufforderung zur Stimmabgabe bzgl. PREOS-Wandelanleihe-Gläubigerabstimmung schreibt der PREOS- Vorstand:

Die Gesellschaft weist die Anleihegläubiger vorsorglich darauf hin, dass auch im Falle einer erfolgreichen Durchführung der vorgeschlagenen Restrukturierung der PREOS-WSV eine künftige Insolvenz der Gesellschaft nicht ausgeschlossen werden kann. Insbesondere für den Fall, dass die von der Gesellschaft bis Ende 2024 angestrebte Veräußerung der vier von der Alpha Investor GmbH gehaltenen Immobilien scheitern sollte oder die im Rahmen dieser Veräußerungen zu erzielenden Verkaufserlöse hinter den Erwartungen der Gesellschaft zurückbleiben sollten (...), könnte es - trotz ggf. erfolgter Restrukturierung der PREOS-WSV - zu einer Insolvenz der Gesellschaft kommen.

Der Börsenkurs der PREOS-Aktie notiert aktuell unter 0,10 € (!!!) und sämtliche Beschlüsse der PREOS- Gläubigerabstimmungen wurden aus guten Gründen angefochten. Sogar der Beschluss zur Wahl des Gemeinsamen Vertreters wurde bisher nicht vollzogen, sodass der Gemeinsame Vertreter gemäß § 21 (3) SchVG gar nicht befugt ist, irgendwelche Beschlüsse durchzuführen. Trotz der vom PREOS-Vorstand selbst beschriebenen Insolvenzgefahr wird die PREOS-Aktie zum 31.12.2023 in der publity-Bilanz mit mindestens 1,89 €/Stück und die PREOS-Beteiligung mit >214 Mio. € bewertet. Diese Bewertung ist extrem fragwürdig und der Abschlussprüfer MSW muss mit berechtigten Fragen der Abschlussprüfer-Aufsicht APAS rechnen. Bei einer

PREOS-Bewertung mit 0 € ist das Eigenkapital der publity negativ bei -79Mio. € und dabei sind die Forderungen gegenüber PREOS noch gar nicht berücksichtigt.

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Publity AG published this content on 05 April 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 05 April 2024 13:13:04 UTC.