München (Reuters) - Inmitten der Debatte um ein neues Sparprogramm trennt sich der bayerische Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 von seinem Unterhaltungs-Vorstand.

Wolfgang Link werde das Unternehmen Mitte Juli "in bestem Einvernehmen" verlassen, teilte ProSiebenSat.1 am Montagabend mit. Link arbeitet seit 14 Jahren für das Unternehmen und war vor gut drei Jahren in den Vorstand aufgerückt. Dort organisierte er die Komplettübernahme des Streaming-Portals Joyn, auf das der Konzern große Hoffnungen setzt. Inzwischen ist aber mit Ex-RTL-Chef Bert Habets ein Fernsehfachmann an die Spitze von ProSiebenSat.1 gerückt. Er übernimmt Links Aufgaben künftig selbst.

"Die Neuordnung des Vorstandes ist die logische Konsequenz der Konzentration auf das Entertainmentgeschäft. Hier kann Bert Habets als Vorstandsvorsitzender neue Akzente setzen", erklärte Aufsichtsratschef Andreas Wiele. Der Vorstand arbeitet derzeit an einem Sparprogramm. Zeitungsberichte über eine geplante Zusammenlegung der Sender Pro7 und Sat.1 hatte das Unternehmen aber zurückgewiesen. "Ich bin mir sicher, dass wir das große Potenzial dieses Unternehmens optimal ausschöpfen werden, wenn wir trotz des schwierigen Marktumfeldes entschlossen und konsequent agieren", sagte Vorstandschef Habets.

(Bericht von Alexander Hübner und Klaus Lauer, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)