Zürich (awp) - Der Logistikkonzern Panalpina will bis 2020 eine Betriebsgewinnmarge von 25% für die Luftfracht und von 20% für die Seefracht erzielen - klar mehr als heute. Der neue CEO Stefan Karlen zeigt sich im Interview mit "Finanz und Wirtschaft" (online) aber optimistisch: "Im laufenden Jahr werden wir sicher Fortschritte in diese Richtung erzielen."

Ungewiss sei dabei, wie sich die Frachtraten und die Kapazitäten in der Seefracht entwickelten, nachdem die koreanische Hanjin Konkurs gegangen sei, drei grosse japanische Reedereien fusioniert hätten, Hamburg Süd an Maersk verkauft werden solle und sich verschiedene Allianzen gebildet hätten. Es ist laut Karlen "wahrscheinlich, dass es zu weiteren Zusammenschlüssen und Konsortien kommt".

Dadurch seien mittelfristig im Durchschnitt höhere Frachtraten zu erwarten. "Sie sind in den vergangenen Jahren auf ein enorm niedriges Niveau gefallen, das kann auf Dauer nicht anhalten", so der Konzernchef. Es sei auch im eigenen Interesse, dass die Überkapazitäten in der Seefracht verringert würden, um höhere Frachtraten aufrechterhalten zu können. Allerdings kämen "konstant neue Kapazitäten auf den Markt", vor allem aus Japan.

Dem Thema Zukäufe soll mittelfristig mehr Bedeutung zukommen, allerdings: "Derzeit konzentrieren wir uns auf kleinere Übernahmen. Das hat auch damit zu tun, dass wir mitten im Prozess der Einführung einer neuen Softwareplattform für den ganzen Konzern stehen." Die Plattform werde Panalpina künftig auch erlauben, Unternehmen mit grösseren Transportvolumen zu integrieren. VR-Präsident Peter Ulber kümmere sich vollamtlich um Akquisitionen. "Das zeigt, dass wir dem Thema höchste Priorität einräumen", meint Karlen weiter.

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