Zürich (awp) - Mit den Aktien des Logistikunternehmens Panalpina geht es am Montag im frühen Geschäft talwärts. Zuvor wurde bekannt, dass der Hauptaktionär ein Übernahmeangebot des Konkurrenten DSV nicht annehmen möchte.

Die Panalpina-Aktie verzeichnet um 11.05 Uhr bei eher hohem Handelsvolumen ein Minus von 7,8 Prozent und steht bei 164,30 Franken. Ihr bisheriges Tagestief hatten die Titel in frühen Handel bei 162,00 Franken markiert. Der Gesamtmarkt (SPI) steht derzeit unverändert.

Die unverbindliche Kaufofferte von DSV hatte Panalpina im Januar erhalten. Die Dänen boten 170 Franken pro Anteilsschein. Dies bewertete das in Basel beheimatete Unternehmen mit gut 4 Milliarden Franken. Der Kurs von Panalpina schoss in der Folge von 137 Franken in die Höhe und überstieg bei Kursen von 184 Franken zeitweise gar das Angebot der Dänen.

Mit der Ablehnung durch den Hauptaktionär, die Ernst Göhner Stiftung (EGS), geht es nun wieder talwärts. Dabei kommt das Nein zum Verkauf grundsätzlich nicht überraschend, wie die Bank Baader in einem Kommentar schreibt. Sie verweist dabei auf ihre eigene Einschätzung von Ende Januar, in der sie bereits von einem solchen Szenario ausgegangen war.

Denn das Management von Panalpina und die EGS hätten in der Vergangenheit schon mehrfach klar gemacht, dass sie der Meinung sind, dass eine eigenständige Panalpina - basierend auf einer sich stetig verbessernden Profitabilität - mittelfristig einen höheren Wert erzielen könnte. Entsprechend teilte Panalpina auch am heutigen Montag mit, dass die EGS eine unabhängige Wachstumsstrategie bevorzugt, die eigene Akquisitionen umfasst.

Allerdings - so heisst es bei der ZKB und auch bei der Credit Suisse - sei letztlich immer noch unklar, ob die EGS wirklich um jeden Preis die Unabhängigkeit von Panalpina erhalten wolle oder ob sie auf ein höheres Angebot von DSV spekuliert.

Was dies bedeutet, bringt die Bank Vontobel auf den Punkt. Paradoxerweise ist mit der heutigen Verlautbarung nämlich gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit eines Platzen des Deals, aber auch die eines höheren Angebots durch DSV gestiegen.

Die Volatilität des Aktienkurses dürfte aufgrund der aktuellen Entwicklungen allerdings noch zunehmen, so der zuständige Vontobel-Analyst. Die Bank Baader wiederholt in diesem Zusammenhang eine frühere Empfehlung: "Wir würden die Gewinne mitnehmen und die Aktien verkaufen."

kw/hr