BRÜSSEL (AFP)--Nach wochenlangen Verhandlungen haben sich die Europäische Union und Großbritannien auf die Fangquoten in gemeinsam befischten Gewässern für das kommende Jahr geeinigt. Das teilte EU-Fischereikommissar Virginijus Sinkevicius am Mittwoch mit. Grundlage der Einigung seien die "besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse", betonte Sinkevicius.

Die Einigung erfolgte bereits am Dienstag, rund eine Woche nach dem Abschluss der Verhandlungen innerhalb der EU über die Fangquoten. Großbritannien einigte sich am Dienstag ebenfalls mit Norwegen. Für Gewässer, die sich Norwegen, Großbritannien und die EU teilen, waren die zuständigen Minister bereits Anfang Dezember zu einem Abschluss gekommen.

Umweltschutzorganisationen kritisierten die Einigung der EU mit Großbritannien am Mittwoch als nicht nachhaltig. Wie schon in den Zeiten vor dem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU seien "kurzfristige wirtschaftliche Interessen" über die Nachhaltigkeit für Fische wie Fischer gestellt worden, erklärte ClientEarth. Oceana betonte, mehrere Bestände würden auch weiterhin überfischt, so Hering in der Nordsee westlich von Schottland, der Wittling in der Irischen See oder der Kabeljau in der Keltischen See.

Noch ungelöst ist der britisch-französische Streit um Fischereilizenzen im Ärmelkanal. Großbritannien erteilte Mitte Dezember zwar 23 zusätzliche Lizenzen an französische Fischer - Frankreich hatte aber 104 neue Genehmigungen gefordert.

DJG/hab

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December 22, 2021 07:46 ET (12:46 GMT)