Auskünfte zur ordentlichen Hauptversammlung der LS telcom AG am 07.03.2024

Auskünfte des Vorstands und des Aufsichtsrats zu den Fragen von Aktionären zur ordentlichen Hauptversammlung am 7. März 2024

Ordnungsgemäß zur Hauptversammlung angemeldete Aktionäre konnten bis Sonntag, 3. März 2024, 24:00 Uhr MEZ, ihre Fragen im Wege der elektronischen Kommunikation über das HV- Online-Portal an den Vorstand übermitteln. Nachstehend alle eingegangenen Fragen in der Reihenfolge, wie sie uns zugegangen sind sowie den korrespondierenden Auskünften des Vorstands und des Aufsichtsrats, soweit dieser Adressat der Fragen war.

Fragen eingereicht durch Julia Schöffler

1. Der Aufsichtsrat soll auf 4 Mitglieder erweitert werden, wobei ein Aufsichtsrat zusätzlich sein Mandat niederlegt und somit zwei Neubesetzungen vorgeschlagen werden. Erläutern Sie bitte:

1.1. wer "die treibende Kraft" zur Erweiterung ist,

Aufsichtsrat und Vorstand haben dies gemeinsam vorangetrieben.

  1. die Abstimmungsergebnisse mit wesentlichen Aktionären im Vorfeld zu dieser geplanten Veränderung,
    Es gab keine Abstimmungen von Vorstand und Aufsichtsrat mit wesentlichen Aktionären zur Tagesordnung der Hauptversammlung vom 7.3.2024, abgesehen davon, dass der Sprecher des Vorstands, Herr Dr. Schöne, selbst wesentlicher Aktionär ist.
  2. die sachliche Notwendigkeit für vier Aufsichtsratspositionen,

Der Aufsichtsrat ist nur beschlussfähig, wenn mindestens 3 Mitglieder an der Beschlussfassung mitwirken. Fällt ein AR-Mitglied, aus welchen Gründen auch immer, temporär aus, ist der Aufsichtsrat nicht mehr handlungsfähig. Eine Ersatzbestellung durch das Amtsgericht erfordert stets eine gewisse Zeit, in der die Vakanz andauert. Die Wahl von Ersatzmitgliedern durch die Hauptversammlung für den Fall des Ausfalls eines AR-Mitglieds ist regelmäßig keine praktikable Lösung, da sich hochqualifizierte Mitglieder nur ungern "auf Abruf" für ein solches Amt zur Verfügung stellen möchten.

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1.4. das Verfahren der Auswahl und der Entscheidungsfindung für die vorgeschlagenen Bewerber

Es war uns wichtig, als Ersatz für Prof. Dr. Wiesbeck erneut einen Experten der Nachrichtentechnik mit Bezug zur Forschung und modernster Technik bei uns zu haben. Mit Prof. Dr. Lieber scheint uns diese Kombination sehr gelungen. Er hat zudem Erfahrung in internationalen Verbänden und Gremien und kennt sich mit der Forschungsfinanzierung hervorragend aus. Zudem hat Prof. Dr. Lieber umfangreiche Managementerfahrung im Siemens Konzern sammeln können.

Herr Paul de Schrijver bringt eine zusätzliche Qualifikation mit, die durch die zunehmende Bedeutung der Software-Komponenten unseres Geschäfts in den letzten Jahren immer wichtiger geworden ist. Herr de Schrijver war viele Jahre in C-Level-Positionen in diversen Firmen der Softwarebranche tätig und wird uns wichtige Impulse auch im Bereich des Vertriebs von Software und in der Software-Entwicklung bringen.

2. Gemäß der Einladung/Tagesordnung zu Punkt 8 soll Herr Dr. Lieber über Sachverstand auf den Gebieten der Rechnungslegung und Abschlussprüfung verfügen. Über welche Qualifikationen oder Examen verfügt er konkret, dass diese ausgeführte Sachkunde und - erfahrung zur Rechnungslegung nach den deutschen und internationalen Standards und zur Abschlussprüfung tatsächlich vorhanden ist? Nach geltendem Recht ist es nicht erforderlich, einen entsprechenden Abschluss in einem Beruf zu haben, der Abschlussprüfung und Rechnungslegung zum Gegenstand hat, um eine Aufsichtsratsposition einzunehmen. Wichtig ist dagegen, dass man diese Fähigkeiten besitzt, insbesondere durch langjährige praktische Erfahrung erworben hat. Prof. Dr. Lieber war schon früh im Führungszirkel der Siemens AG und musste sich schon dort mit diesen Themen befassen. In seiner über 20-jährigenTätigkeit als Rektor der Hochschule Offenburg hatte er Budgets von mehreren 10 Mio. Euro zu betreuen und zu verwalten, was er sehr erfolgreich umgesetzt hat. Daneben war er bereits früher im Aufsichtsrat einer AG tätig.

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3. Auftragseingang und -bestand sind wie im Geschäftsbericht dargestellt über mehrere Jahre besorgniserregend rückläufig. Berichten Sie bitte konkret über Erfolge und Misserfolge aus der angekündigten Vertriebsoffensive. Berichten Sie bitte insbesondere zum Sachstand von noch in der Verhandlung befindlichen größeren Projekte, die im Geschäftsbericht erwähnt wurden. Trotz des sinkenden Auftragseingangs im Projektgeschäft werden Mitarbeiterkapazitäten aufgebaut - wie werden diese bei weiter ausbleibenden Projekten ausgelastet?

Zuerst einmal wollen wir ihrer Aussage widersprechen, dass der Auftragsbestand und Auftragseingang seit mehreren Jahren rückläufig sind. Beide Werte waren in den Jahren 20/21 und 21/22 punktuell sehr hoch aufgrund sehr hardwarebetonter einzelner Groß- Projekte, in den Vorjahren lagen die Werte auf dem Niveau des letzten Geschäftsjahres.

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aus gleich mehreren Gründen nicht über laufende Ausschreibungsverfahren berichten können. Des Weiteren wollen wir keine sensiblen Informationen, insbesondere in dieser Detailtiefe, an Wettbewerber preisgeben. In vielen Fällen sind wir zudem aufgrund von Vertraulichkeitsvereinbarungen in der aktuellen Projektphase zur Geheimhaltung verpflichtet. Wir werden selbstverständlich relevante Geschäftsabschlüsse soweit zulässig kommunizieren. Wir hoffen auf Ihr Verständnis für diese Vorgehensweise.

Vertrieblich wollen wir uns verstärkt auf die für uns relevanten Wachstumsmärkte, insbesondere den Verteidigungssektor, konzentrieren. Wir sehen gerade im zivilen Bereich eine deutliche Zurückhaltung an Neu-Investitionen, weil hohe staatliche Budgets weltweit in Richtung Militärhaushalt verschoben wurden. Aus diesem Grund läuft der Auftragseingang schleppend und wir werden alle Anstrengungen unternehmen, dafür im Bereich Militär zum Zug zu kommen.

Wir haben gezielt unsere eigenen Mitarbeiterressourcen ausgebaut, insbesondere durch die Einstellung von Entwicklern im Libanon und in Indien. Dies ermöglichte uns, die Kosten für externe Dienstleister zu reduzieren. Obwohl dieser Effekt im letzten Geschäftsjahr noch nicht in den gesunkenen Ausgaben sichtbar wurde, wird er sich im aktuellen Geschäftsjahr zeigen. Im Falle von freien Mitarbeiterkapazitäten sind wir flexibel und können bei Bedarf schnell reagieren.

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  1. Es wurde eine mittelfristige Geschäftsplanung für die Jahre 2024 bis 2028 erarbeitet und dem Aufsichtsrat vorgestellt. Stellen Sie bitte diese Planung detailliert für die vorgenannten Geschäftsjahre vor.
    Über die im Geschäftsbericht 2022/23 veröffentlichen Planungsgrundlagen hinausgehende Details können wir zum Schutz unserer Interessen gegenüber Wettbewerbern nicht berichten. Des Weiteren hindert uns schon die Ad-hoc-Publizität daran, den Teilnehmern an der Hauptversammlung weiterreichende Informationen zur Geschäftsplanung und vor allem zu deren Detaillierung im Vergleich zu den übrigen Kapitalmarktteilnehmern zugänglich zu machen.
  2. Es wurde ein Strategieprojekt aufgesetzt, um Kostentreiber und Wachstumsbremsen zu identifizieren. Beschreiben Sie bitte die Dauer, Methodik, die internen und externen Ressourcen und die konkreten KPI für dieses Projekt. Berichten Sie bitte konkret zu bisher identifizierten Kosteneinsparungspotentialen und zu konkreten Entscheidungen für mehr Wachstum.
    Das Strategieprojekt wurde im Sommer 2023 initiiert, wobei klare Aufgabenpakete definiert wurden. Die Umsetzung erstreckt sich über einen Zeitraum von drei Jahren und verläuft seit Oktober des vorherigen Jahres. Der Vorstand sowie das gesamte Führungsteam der ersten Ebene der LS telcom AG sind umfassend in dieses Projekt eingebunden.
    Die angewandte Methodik basiert auf einem bewährten Strategiemodell, entwickelt von einem erfahrenen Unternehmensberater, der uns beim Aufsetzen des Strategieprojekts unterstützt hat. Der Ansatz beinhaltet eine eingehende Analyse der Ausgangsposition, gefolgt von der Definition der Zielposition durch die Bearbeitung strategischer Fragen, Stoßrichtungen und Szenarien. Die Umsetzung durch Projekte sowie die effektive Kommunikation sind ebenfalls integraler Bestandteil.
    Unsere Strategie konzentriert sich auf zweierlei: das Streben nach Umsatzwachstum durch die gezielte Ausrichtung auf für uns relevante Wachstumsmärkte, insbesondere den Verteidigungssektor, sowie Kosteneinsparungen durch eine effizientere Software- Entwicklung und einen optimierten Innovationsprozess. Ziele und gegebenenfalls KPIs für die einzelnen Bereiche werden in der aktuellen Phase definiert und weiter verfeinert.

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6. Die Vergütung des Vorstands berücksichtigt in einer langfristigen Komponente die Entwicklung des Aktienkurses. Nicht im Vergütungssystem berücksichtigt ist die Zahlung einer Dividende an die Aktionäre. Weshalb erhält der Vorstand bereits bei Erreichen von nur mehr als 30% des EBIT-Ziels bereits eine kurzfristige Vergütungskomponente, im letzten Jahr immerhin rd. € 100.000? Nehmen Sie bitte dazu Stellung, weshalb bei einem so weit verfehlten EBIT-Ziel eine Erfolgskomponente für den Vorstand gerechtfertigt ist? Wäre es nicht sachgerecht den kurzfristigen Erfolg des Vorstands auch an die Zahlung einer Dividende an die Aktionäre zu knüpfen?

Zur Erläuterung des Vergütungssystems ist zu sagen, dass die Mitglieder des Vorstands im betreffenden Wirtschaftsjahr keine kurzfristige Erfolgskomponente erhalten, wenn nicht mindestens 30 % des Ziel-EBIT erreicht werden. Liegt das erreichte Konzern-EBIT bei partieller Zielerreichung in einem Korridor zwischen 30 % und weniger als 100 % des Ziel- EBIT, erfolgt eine quotal errechnete anteilige Auszahlung der kurzfristigen Erfolgskomponente. Bei 100% beträgt diese 130.000 €. Der Wert, auf den Sie sich beziehen, stellt den Aufwand (Rückstellung) für die kurzfristige Erfolgskomponente im Geschäftsjahr 2022/2023 zum 30.09.2023 dar und nicht den in 2023/2024 auszubezahlenden Betrag.

Das Vergütungssystem wurde vor zwei Jahren der Hauptversammlung zur Genehmigung vorgelegt und ohne Beanstandungen verabschiedet. Der Aufsichtsrat hat sehr viel Zeit und Mühe in die Ausarbeitung eines in sich stimmigen und der Summe aller Komponenten fairen und anspornenden Vergütungssystems investiert. Im Detail könnte man jede einzelne Komponente auch etwas anders definieren und gewichten, aber das ist nicht der entscheidende Punkt. Am allerwenigsten Sinn würde es machen, das Vergütungssystem in seinen fundamentalen Komponenten Jahr für Jahr auf den Kopf zu stellen und immer wieder zu hinterfragen.

In jedem Geschäftsjahr überprüft der Aufsichtsrat gründlich eventuellen Änderungs- und Ergänzungsbedarf des bestehenden Vergütungssystems. Wird solcher erkannt, würde sofort gehandelt und ein modifiziertes Vergütungssystem der nächsten ordentlichen Hauptversammlung zur genehmigenden Beschlussfassung vorgelegt.

Bei der Erarbeitung der Vorstandsvergütung wurde Rekurs genommen auf Modelle zahlreicher anderer börsennotierter Aktiengesellschaften und außerdem daran gearbeitet, dem Geist der neuen Vergütungsordnung umfassend zu entsprechen. Modelle, bei welchen der Vorstand ausschließlich dann eine Erfolgskomponente erhält, wenn auch an die Aktionäre eine Ausschüttung erfolgt, sind äußert selten. Man findet lediglich gelegentlich

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Modelle, bei denen die Vergütung des Aufsichtsrats eine Komponente enthält, bei der die Dividendenausschüttung relevant ist.

7. Wie hoch sind die gesamten Entwicklungskosten für MySpectra aus Aufwänden und aktivierten Entwicklungskosten seit der Entscheidung für die neue Plattform und welche Kosten sind noch bis zum Abschluss der Entwicklung zu erwarten. Berichten Sie bitte über die Aufwände in den einzelnen Jahren und insgesamt. Mit welchen Umsätzen aus Lizenzgebühren für MySpectra wird in den kommenden 5 Geschäftsjahren insgesamt und in jedem Geschäftsjahr gerechnet?

In die Entwicklung unserer neuen Platform mySPECTRA haben wir insgesamt 12,4 Mio. EUR investiert. Die ersten Grundlagen haben wir bereits in den Jahren 2017-2019 geschaffen, der Schwerpunkt der Entwicklung lag auf den Jahren 2020-2023

mySPECTRA-Investitionen in TEUR

GJ 2016/2017

95

GJ 2017/2018

520

GJ 2018/2019

829

GJ 2019/2020

2.017

GJ 2020/2021

2.235

GJ 2021/2022

2.793

GJ 2022/2023

3.909

Summe

12.398

Grundlegende Funktionen von mySPECTRA sind fertig gestellt und konnten bereits erfolgreich vermarktet und verkauft werden. Bisher konnten wir an 14 Kunden eine Version von mySPECTRA verkaufen. Wir arbeiten aber noch an weiteren Funktionalitäten, um unseren Kunden ein umfassendes Spektrum an Leistungen bieten zu können. Die Fertigstellung dieser Arbeiten wird noch 2 Jahre dauern, in dieser Zeit werden wir aber parallel die bisher fertiggestellten Teile vertreiben können. Die Investitionen in mySPECTRA amortisieren sich somit bereits jetzt und werden nach unseren Erwartungen in den nächsten Jahren vollständig wieder durch Verkäufe erwirtschaftet werden.

Detailliertere Angaben zu künftigen Lizenzumsätzen können wir wegen des notwendigen Schutzes von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen leider nicht machen, wofür wir um Verständnis bitten.

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Fragen eingereicht durch Ivo Henkys, Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz

  1. V.
    1. Im Segment Softwaresysteme ist das Ebit aufgrund der hohen Entwicklungskosten von mySpectra seit Jahren im Verhältnis zum Segmentumsatz sehr gering. Wie lange wird die weitere Entwicklung von mySpectra noch dauern und welche Kosten werden hierbei vorraussichtlich jährlich entstehen?
      Das Basistool von mySPECTRA ist weitestgehend finalisiert. Das führt im GJ 2023/24 zu Kostensenkungen durch die Reduktion externer Berater oder deren Ersatz in unseren kostengünstigeren Entwicklungsabteilungen in Indien und dem mittleren Osten. Die branchenspezifischen Ausprägungen sollen in den nächsten 2 Jahren abgeschlossen werden und im niedrigen 7-stelligen Bereich pro Jahr liegen.
    2. Bitte erläutern Sie, wie sie eine Trendumkehr für den sinkenden Auftragseingang erreichen möchten.
      Ohne Risiko- und Vergabewahrscheinlichkeitsabschläge haben wir regelmäßig Angebotsvolumina von weit über 200 Mio € bei unseren Kunden und Interessenten platziert. Dies birgt das Potenzial, dass sich aus einem moderaten Auftragsbestand schnell ein beträchtlich hoher Bestand entwickeln kann, insbesondere durch die gelegentlich langsame, dann jedoch plötzlich eintretende Vergabe großer Einzelaufträge
      - eine Erfahrung, die sich in den vergangenen Jahrzehnten wiederholt hat. Trotz dieser Erfahrungen möchten und können wir uns natürlich nicht ausschließlich auf diesen Zusatzeffekt verlassen.

Um diesem Umstand entgegenzuwirken, setzen wir auf unsere im Hauptversammlungsvortrag erläuterte Wachstumsstrategie, die darauf abzielt, einen kontinuierlich steigenden Auftragseingang zu generieren. Dabei konzentrieren wir uns auf vielversprechende Märkte, insbesondere den Verteidigungssektor, der ein enormes neues Potenzial bietet. Viele Länder stufen diesen Sektor, nicht zuletzt erkennbar durch Budgetverschiebungen, Sondervermögen und andere Maßnahmen, erstmals seit den 1990er Jahren wieder als fundamental wichtig ein. Wir können hier unsere Entwicklungen in den vergangenen Jahren mitnutzen, Um spezielle Bedürfnisse, insbesondere der NATO-Länder, zu adressieren, werden wir zusätzliche

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Funktionalitäten integrieren. Gleichzeitig planen wir Investitionen in die erforderliche Vertriebsstruktur und Projektorganisation.

Zusätzlich werden wir unsere Expertise nutzen, um weiter in die für uns geeigneten Vertikalmärkte vorzudringen, wo speziell nach dem Abklingen des aktuellen Zinspeaks eine positive Dynamik erwartet wird. In diesem Zusammenhang wollen wir verstärkt die Implementierung von SaaS- und Cloudlösungen sowie Servicemodellen fokussieren, um einen stabileren Einkommensstrom zu gewährleisten.

Ein weiterer bedeutender Aspekt ist der Erneuerungszyklus bei unseren Bestandskunden im Bereich Spektrum-Management-Lösungen, die eine solide Grundlage für unser Geschäft bilden. Neben der Aktualisierung veralteter Systeme wird es aufgrund der abnehmenden Anzahl von Experten bei unseren Kunden immer entscheidender, Lösungen anzubieten, die auch von angelernten Kräften effizient genutzt werden können. Hierbei nehmen unsere neue Systemgeneration mySPECTRA sowie bereits vorhandene und in Entwicklung befindliche KI-Komponenten eine zentrale Rolle ein.

3. Weshalb ist die langfristige variable Erfolgskomponente der Vorstandsvergütung ausschließlich an den Aktienkurs gekoppelt? Ein Aktienkurs mit derartig schwachem Handelsvolumen und enormen Schwankungen erscheint mir nicht geeignet um als Kennziffer den zukünftigen Erfolg darstellen soll.

Die Aktienkursbasierte Komponente der langfristigen Vorstandsvergütung ist nicht der einzige Parameter in diesem Zusammenhang. Ebenso entscheidend ist die Performance des Vorstands in den vom Aufsichtsrat definierten Wachstumsmärkten.

Auch wenn die Handelsvolumina nicht besonders hoch sind, hat LS telcom dennoch zuverlässige Kursnotierungen, die einen klaren Rückschluss auf die Performance des Unternehmens zulassen. Der Aktienkurs wird nämlich im vorliegenden Zusammenhang über einen längeren Zeitraum betrachtet, so dass zufällige Schwankungen eliminiert werden. Auch bei LS telcom ist der Aktienkurs und damit korrelierend die Marktkapitalisierung ein zuverlässiger Maßstab für den im Geschäftsjahr erzielten Shareholder Value. Jedenfalls gibt es keinen geeigneteren Indikator.

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4. Bitte geben Sie das um Währungsgewinne-verluste bereinigte Ebit der verschiedenen Segmente für die Geschäftsjahre 2022/23 und der weiteren letzten

3 Geschäftsjahre an. Sollten Sie die Berechnung des Ebit umgestellt haben, dann stellen Sie dies bitte Ausführlich unter Angabe einer Begründung dar.

In der beigefügten Tabelle wird das EBIT der letzten 4 Jahre bereinigt um die Währungseffekte nach Segmenten dargestellt. Im GJ 2020/21 haben wir die Umlage der allgemeinen Kosten im Segmentbericht angepasst. Bis dahin war fast ausschließlich der Umsatzanteil des jeweiligen Segments am Gesamtumsatz ausschlaggebend für die Berechnung der Umlagen. Ab dem GJ 2020/21 wurde die Anzahl der Mitarbeiter des jeweiligen Segments stärker gewichtet, was zu einem verursachungsgemäßeren Verteilung des Overheads auf die jeweiligen Segmente führte.

In TEUR

Software-

Hardwarenahe

Dienst-

Systeme

Systeme

leistungen

Summe

GJ 2022/2023

EBIT inkl. Währung

491

160

379

1.030

EBIT exkl. Währung

994

216

513

1.723

GJ 2021/2022

EBIT inkl. Währung

1.508

524

1.057

3.088

EBIT exkl. Währung

777

8

794

1.579

GJ 2020/2021

EBIT inkl. Währung

530

-792

1.406

1.143

EBIT exkl. Währung

493

-813

1.372

1.052

GJ 2019/2020

EBIT inkl. Währung

-402

-2.115

-174

-2.691

EBIT exkl. Währung

450

-2.141

87

-1.603

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  1. In welchem Umfang konnten Aufträge der Bundeswehr im letzten Geschäftsjahr erzielt werden? Wie schätzen Sie die Entwicklung der Auftragseingänge von der Bundeswehr für die nächsten Jahre ein?
    Wir haben im vergangene Jahr Projekte im militärischen Umfeld mit einem Volumen von mehr als EUR 5,4 Mio. abgewickelt, was 13 % unseres Umsatzes entspricht. Aus Geheimhaltungsgründen dürfen wir hier nicht mehr berichten.
    Für das aktuelle Jahr und die Zukunft haben wir unsere Vertriebsaktivitäten massiv in Richtung Verteidigungssektor verstärkt und gehen hier auch von baldigen Erfolgen aus.
  2. Wie hoch waren die Umsätze bei den Tochtergesellschaften in den USA, Frankreich und Kanada in den letzten drei Geschäftsjahren? Wie hoch ist der aktuelle Auftragsbestand bei diesen Tochtergesellschaften?
    Die Umsatzerlöse der jeweiligen Tochter waren wie folgt:

Umsatzerlöse

RadioSoft

LS telcom Ltd.

LS telcom SAS

in EUR Mio.

USA

Kanada

Frankreich

GJ 2022/2023

2,22

8,27

4,04

GJ 2021/2022

2,73

5,42

3,15

GJ 2020/2021

2,88

4,79

2,90

Summe

7,84

18,48

10,08

Die Frage nach dem aktuellen Auftragsbestand betrifft nicht das letzte Geschäftsjahr. Die angefragten Töchter zusammen kommen aber aktuell auf EUR 10,7 Mio. Auftragsbestand.

7. Aktuell ist im IT-Bereich ein großer Fachkräftemangel zu verzeichnen. Wie viele offene Stellen gibt es bei der LS-Telcom? Müssen Sie bereits Aufträge ablehnen? Falls Ja, wie hoch ist das entgangene Auftragsvolumen?

Durch unsere Strategie, uns weltweit aufzustellen können wir den Fachkräftemangel managen, teilweise durch eigene Kräfte, für Spezialaufgaben aber auch durch externe Berater. Aufträge mussten aus diesem Grund keine abgelehnt werden.

Stand heute haben wir lediglich 2 offene Stellen bei der LS telcom AG.

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LS telcom AG published this content on 05 March 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 05 March 2024 19:18:04 UTC.