Lausanne (awp) - Der Computerzubehörhersteller Logitech blickt auf ein traumhaft gutes Geschäftsjahr 2020/21 zurück. Im Zuge der Coronapandemie ist die Nachfrage nach Webcams, Tastaturen, Computermäusen oder Tablets explodiert. Davon profitieren auch die Aktionäre von Logitech.

Logitech gehört zu den Gewinnern der Coronakrise: Rund um den Globus wurden die Haushalte fürs Home Office, Home Schooling oder fürs Gamen ausgerüstet. Das bescherte den Westschweizern Rekordverkäufe: Der Umsatz kletterte in dem im März beendeten Berichtsjahr um 76 Prozent auf 5,25 Milliarden US-Dollar.

Logitech hat nicht nur die Anleger, sondern auch sich selber überrascht. Am Investorentreffen von Anfang März ging Firmenchef Bracken Darrell nämlich noch von einem etwas geringeren Wachstum aus. Starken Rückenwind gab es im Schlussquartal. Da hat sich der Umsatz verdoppelt.

Gefragte Home-Office-Ausrüstung

Das Wachstum war breit abgestützt: Besonders stark legten im Jahr die Verkäufe von PC-Webcams oder von Ausrüstungen für Videokonferenzen zu, die fürs Arbeiten oder Studieren daheim besonders wichtig sind. In beiden Fällen hat sich das Wachstum im finalen Quartal mit den erneuten Corona-Lockdowns beschleunigt.

Aber auch mit Tablet-Zubehör, Gaming-Produkten, Mikrofonen und Headsets oder mit Tastaturen schnellten die Umsätze in die Höhe. Ausnahmen waren die Einbussen bei Musik-Lautsprechern und im Segment Smart Home. Die beiden Bereiche forciert Logitech nicht, entsprechend dürften die Verkäufe weiter abbröckeln.

Die Nachfrage nach Logitech-Produkten war auf dem gesamten Erdball gross: In den Regionen Amerika, Europa & Mittlerer Osten (EMEA) und Asien-Pazifik bewegten sich die Wachstumsraten zwischen 72 und 77 Prozent.

Betriebsgewinn verdreifacht

Das Jahr 2020/21 sei das beste in der Geschichte von Logitech gewesen, wird CEO Darrell zitiert. Und das Wachstum schlug positiv auf die Ergebnisse durch: So hat sich der um Kosten etwa zu Übernahmen oder Restrukturierungen bereinigte operative Betriebsgewinn EBIT (Non-GAAP) mit 1,27 Milliarden Dollar mehr als verdreifacht.

Und unter dem Strich verdoppelte sich die Kennzahl zum unbereinigten Gewinn (US-GAAP) trotz positiver Steuereffekte im Vorjahr auf 947 Millionen Dollar. Am Erfolg sollen auch die Aktionäre teilhaben: Ihnen wird eine Dividendenerhöhung von rund 10 Prozent vorgeschlagen. Letztes Jahr wurden je Titel 80 Rappen ausbezahlt.

Darüber hinaus plant Logitech, das seit Ende Juli laufende und auf drei Jahre ausgelegte Programm zum Rückkauf eigener Aktien auf 1 Milliarde Dollar von bisher anvisierten 250 Millionen Dollar aufzustocken. Bislang seien Aktien im Wert von 165 Millionen zurückgekauft worden, hiess es.

EBIT-Prognose erhöht

Fürs neu angelaufene Jahr hat Logitech die Latte auf schwindelerregend Höhe gelegt. Das Ziel ist es, das Umsatzniveau zu halten. Das hatte Bracken Darrell bereits am Investorentag so prognostiziert. Die guten Trends dürften vor allem in den Bereichen Videokonferenzen oder Gaming nach wie vor intakt sein.

Die EBIT-Prognose wird derweil bereits früh im Jahr angehoben. Neu rechnet Logitech mit einem Betriebsgewinn von 800 bis 850 Millionen Dollar (bisher: 750-800 Mio). Geld soll dabei weiterhin in die Entwicklung neuer Produkte und damit in die Zukunft von Logitech fliessen.

mk/rw