Linde : EU nimmt Zusammenschluss von Linde und Praxair umfassend ins Visier
Am 16. Februar 2018 um 12:29 Uhr
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Frankfurt (Reuters) - Die EU-Kommission nimmt den geplanten Zusammenschluss der Industriegase-Konzerne Linde und Praxair wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken genauer unter die Lupe.
Die Kommission leitete am Freitag eine eingehende Untersuchung der geplanten Fusion ein. Damit hat sie nun bis zum 4. Juli Zeit, um eine Entscheidung zu fällen. Die Kommission habe Bedenken, dass der Wettbewerb auf dem Markt für mehrere wichtige Gase, darunter Sauerstoff und Helium, beeinträchtigt werden und es dadurch zu höheren Preisen und einer geringeren Auswahl kommen könnte.
Linde hatte bereits eine vertiefte Prüfung der Fusion durch die Kartellwächter erwartet. Allerdings würden die Kartellauflagen nach gegenwärtigem Kenntnisstand die eigene Schmerzgrenze nicht überschreiten. Die Aktionäre beider Seiten hatten die im vergangenen Jahr vereinbarte Fusion zum weltgrößten Industriegasekonzern mit großer Mehrheit genehmigt.
Linde plc gehört zu den in den Bereichen Engineering und Produktion von Industriegasen weltweit führenden Konzernen. Der Umsatz gliedert sich wie folgt nach Aktivitäten:
- Produktion und Verkauf von Industriegasen (86,3%). Die Umsätze verteilen sich auf Chemikalien und Energie (25%), Fertigungsindustrie (19%), Gesundheit (16%), Metalle und Bergbau (14%), Nahrungsmittelindustrie (10%), Elektronik (9%) und sonstige (7%);
- Oberflächentechnik (8,3%);
- sonstige (5,4%).
Die geografische Aufteilung des Umsatzes ist wie folgt: Vereinigtes Königreich (5,9%), Vereinigte Staaten (31,6%), Deutschland (11%), China (7,9%), Australien (4,1%), Brasilien (3,5%) und sonstige (36%).