FRANKFURT (Dow Jones)--Die LEG Immobilien SE richtet ihre Strategie stärker auf das veränderte Marktumfeld mit gestiegenen Finanzierungskosten aus. Für das Jahr 2023 hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, die Geschäftsstrategie auf "höchstmögliche Kapitaleffizienz" zu fokussieren, wie der Konzern mitteilte. Daher knüpfe der Unternehmenserfolg für 2023 an die operative Kennziffer AFFO an, um den erwirtschafteten und frei verfügbaren Cashflow besser zu reflektieren.

Die im MDAX notierte Gesellschaft werde im Rahmen der Prognose somit nicht mehr die Kennzahl FFO I berichten, da diese wesentlich durch die Aktivierungsquote von Investitionen beeinflusst sei. Stattdessen werde der um aktivierte CapEx-Maßnahmen adjustierte FFO I, der AFFO berichtet.

Für 2023 werde ein AFFO in der Bandbreite von 110 bis 125 (Erwartung für 2022: 70 bis 80) Millionen Euro in Aussicht gestellt. Für das Mietwachstum im vergleichbaren Bestand (like-for-like), das ebenfalls weiterhin im Rahmen der Guidance berichtet werde, erwarte LEG 3,3 - 3,7 Prozent. Das für 2022 erwartete Mietwachstum von rund 3,0 Prozent bestätige der Konzern.


   FFO-Prognose 2023 unter Markterwartung 

Insbesondere die verstärkte Ausrichtung der Geschäftsstrategie an höchstmöglicher Kapitaleffizienz werde 2023 voraussichtlich zu einer Entwicklung des nunmehr nicht mehr maßgeblichen FFO I unterhalb der aktuellen Markterwartung führen, so LEG. "Auf Basis der Wirtschaftsplanung ergibt sich für das Jahr 2023 ein rechnerischer FFO I der LEG Immobilien SE in einer Bandbreite von 425 bis 440 Millionen Euro", erklärte das Unternehmen weiter.

"Wir werden 2023 die Investitionen pro Quadratmeter, die wir in den letzten Jahren stark ausgeweitet haben, nominal etwa auf das Niveau von 2019 zurückführen - das ist eine Größenordnung, die es uns auch weiterhin ermöglicht, gutes, zeitgemäßes Wohnen anzubieten", so CEO Lars von Lackum in der Mitteilung. Zur weiteren Stärkung der Liquidität habe LEG, wie bereits berichtet, beschlossen, keine weiteren Ankäufe vorzunehmen und das Projektentwicklungsgeschäft aufzugeben.

Zudem werde die Ausschüttung der Dividende für 2023 ebenfalls an der neuen cash-orientierten Kennzahlensystematik ausgerichtet. Die Ausschüttung der Dividende soll zwei Komponenten umfassen: In Abhängigkeit vom Marktumfeld sollen zum einen 100 Prozent des AFFO und zum anderen ein Anteil von aus Immobilienverkäufen erzielten Nettoerlösen ausgeschüttet werden. "Der Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2022 wird sich, wie auch in den letzten Jahren, noch am FFO I orientieren", so LEG weiter. Die Ausschüttungsquote von 70 Prozent stehe aber unter dem Vorbehalt der weiteren Marktentwicklung.

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DJG/kla/ros

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November 09, 2022 14:04 ET (19:04 GMT)