• Kundengeschäft bei laufendem Umbau zur Hauptstadtsparkasse erfolgreich ausgebaut
  • Ziele bei Privat- und Firmenkunden sowie in der Immobilienfinanzierung übertroffen
  • Betriebsergebnis vor Risikovorsorge (HGB) erreicht 244 Millionen Euro
  • Reduzierung der Bilanzsumme um rund 15 Milliarden Euro durch Abbau nicht mehr strategiekonformer Bestände
  • Rückstellungen für den Umbau in Höhe von 274 Millionen Euro führen wie angekündigt zu Jahresverlust
  • Vorstandsvorsitzender Dr. Johannes Evers: "Unsere Bank hat den Kraftakt Umbau zur Berliner Sparkasse bisher gut bewältigt und im operativen Geschäft ein solides Ergebnis erwirtschaftet."
Die Landesbank Berlin (LBB) hat im Geschäftsjahr 2013 trotz des laufenden Umbaus zur Berliner Sparkasse und des anhaltenden Niedrigzinsumfelds eine gute Geschäftsentwicklung verzeichnet. Das nach HGB-Rechnungslegung ermittelte und für die Einschätzung der Leistungskraft relevante Betriebsergebnis vor Risikovorsorge erreichte 244 Millionen Euro nach 285 Millionen Euro im Vorjahr - angesichts des weiter anhaltenden Niedrigzinsumfeldes sowie hoher Einmaleffekte im Vorjahr ein gutes Ergebnis.

Sowohl im Geschäft mit privaten Kunden als auch mit Firmenkunden konnte die Berliner Sparkasse ihre Positionen im Berliner Markt weiter ausbauen. Auch das Verbundgeschäft mit den deutschen Sparkassen entwickelte sich positiv. Wie angekündigt, waren bilanzielle Rückstellungen für den Umbau der Bank in Höhe von 274 Millionen Euro notwendig. Nach Restrukturierungsrückstellungen und Bankenabgabe ergibt sich wie geplant ein negatives Jahresergebnis von minus 191 Millionen Euro.

"Was unsere Bank im vergangenen Jahr erreicht hat, kann sich mehr als sehen lassen", kommentierte Dr. Johannes Evers, Vorstandsvorsitzender der Berliner Sparkasse. "Das operative Ergebnis ist auch angesichts des Marktumfelds solide und gut. Beim hochkomplexen Umbau zur Berliner Sparkasse konnten wir bereits 230 von insgesamt 1.100 definierten Einzelmaßnahmen umsetzen - und zugleich die Leistungen für die Kunden steigern. Parallel zu diesem Kraftakt haben wir unsere Kundengeschäfte weiter gestärkt und die Sparkasse durch die Freisetzung von rund 750 Mio. Eigenkapital aus eigener Kraft auf die erhöhten Anforderungen der Bankenaufsicht vorbereitet. Dies alles zeigt, was die Berliner Sparkasse leisten kann - und in den kommenden Jahren weiter leisten wird." Evers sagte weiter, es sei besonders erfreulich, dass trotz der "Operation sozusagen am offenen Herzen, also bei laufendem Betrieb" die positiven Kundenrückmeldungen weiter steigen. Das Konzept der Sparkasse werde also nicht nur angenommen, sondern in großem Umfang begrüßt.

Mit dem Markenwechsel hat am 1. Januar 2014 eine neue Ära der Bank begonnen. Seitdem laufen alle geschäftlichen Aktivitäten unter der Marke "Berliner Sparkasse". Die Marke "LBB" wird nur noch für das überregionale Kreditkartengeschäft verwendet. Die Landesbankstrukturen werden abgebaut.

Die neue Hauptstadtsparkasse ist klar auf die Region Berlin fokussiert und hat den Anspruch, nach Abschluss des mehrjährigen Umbaus das beste und modernste Kreditinstitut in der deutschen Hauptstadt zu sein.

Wesentliche Meilensteine auf diesem Weg waren bislang der Ende 2013 erfolgte Verkauf des kundenorientierten Kapitalmarktgeschäfts und der Fondstochter LBB-INVEST an die DekaBank. Die Berlin Hyp hat sich 2013 auf ihre neue Rolle als eigenständiger Immobilienfinanzierer der S-Finanzgruppe vorbereitet.

Ende 2014/Anfang 2015 wird die Berlin Hyp eine Schwestergesellschaft der Berliner Sparkasse sein. Das bisher gemeinsam mit der LBB betriebene Geschäftsfeld Gewerbliche Immobilienfinanzierung wurde Ende 2013 aufgelöst. Die Berlin Hyp übernimmt das überregionale Geschäft, während sich die Berliner Sparkasse auf die regionale gewerbliche Immobilienfinanzierung konzentriert.

Die Bank hat die bereits 2012 eingeleitete Reduzierung risikogewichteter Aktiva und den Abbau nicht kundenrelevanter Auslandsaktivitäten konsequent weitergeführt. Bis Ende 2013 wurden bereits 750 Millionen Euro hartes Kernkapital aus eigener Kraft freigesetzt, bis zum Jahresende 2014 sollen weitere 250 Millionen Euro hinzukommen. Die Niederlassung London wurde im September 2013 geschlossen, der Standort Luxemburg wird im zweiten Quartal 2014 aufgegeben.

Erfolge im Kundengeschäft

Die LBB konnte 2013 ihr Kundengeschäft weiter stärken und über die S-Kreditpartner sowie die S-Servicepartner auch die Zusammenarbeit mit den Sparkassen weiter intensivieren.

Im Privatkundengeschäft hat die Berliner Sparkasse ihre marktführende Position bei Girokonten und Kundeneinlagen weiter gefestigt. Netto wurden rund 25.600 neue Privatgirokonten eröffnet. Die Einlagen privater Kunden wuchsen um rund 500 Millionen Euro auf 15,3 Milliarden Euro. Die Forderungen an Kunden erhöhten sich um 130 Millionen Euro auf 3,9 Millarden Euro.

Im Firmenkundengeschäft stieg die Zahl der Gewerbe- und Firmenkunden um 2.100 auf mehr als 73.000. Das Kreditneugeschäft erreichte ein Volumen von 1,2 Milliarden Euro, ca. 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit 4,4 Milliarden Euro lagen die Forderungen an Kunden annähernd auf dem Vorjahresniveau.

Die S-Servicepartner, die umfangreiche Back-Office-Dienstleistungen anbietet, betreut mittlerweile mehr als 250 Sparkassen. Von den Leistungen der S-Kreditpartner, dem gemeinsam mit der Deutschen Leasing betriebenen Joint-venture für Raten- und Konsumentenkredite, profitieren aktuell mehr als 240 Sparkassen. Davon nutzen mehr als 100 das vollumfängliche Leistungspaket zu S-Privatkredit und S-Autokredit.

Auch das Kartengeschäft entwickelte sich erfreulich. Mit rund 2,4 Millionen ausgegebenen Kreditkarten baute die LBB ihre führende Position als größter Anbieter von kostenpflichtigen Kreditkarten in Deutschland weiter aus.

Ausgewählte Kennzahlen zum 31. Dezember 2013 nach HGB:

Durch die Konzentration auf das Geschäft der Berliner Sparkasse stellt die Bank die Konzernrechnungslegung vom internationalen Standard IFRS auf die deutsche Rechnungslegung nach Handelsgesetzbuch (HGB) um. Die nachfolgenden Angaben basieren somit auf HGB-Werten:

Der
Zinsüberschusslag mit 885 Millionen Euro um 6 Prozent unter dem Vorjahreswert von 937 Millionen Euro, allerdings auf dem erwarteten Niveau. Der Rückgang ist unter anderem auf die flache Zinskurve und den fortgesetzten Abbau von Risikoaktiva - insbesondere bei den Finanzanlagen - zurückzuführen.

Der
Provisionsüberschusslag mit 240 Millionen Euro um 11 Prozent über dem Vorjahresniveau. Dabei trugen nahezu alle Provisionsarten aus dem Kundengeschäft zu dem guten Ergebnis bei, insbesondere aber das Karten- und Kreditgeschäft.

Das
Nettoergebnis des Handelsbestandsbelief sich auf minus 26 Millionen Euro (Vorjahr: minus 9 Millionen Euro).

Die
Verwaltungsaufwendungenbetrugen 864 Millionen Euro (Vorjahr: 857 Millionen Euro) und entwickelten sich mit einem Anstieg von 1 Prozent sehr moderat. Sie beinhalten Personalaufwendungen (minus 6 Prozent), Abschreibungen (plus 3 Prozent) sowie die anderen Verwaltungsaufwendungen (plus 6 Prozent), in denen 28 Millionen Euro an Zusatzkosten für den Umbau der Bank erfasst sind.

Die Bank weist ein
Betriebsergebnis vor Risikovorsorgevon 244 Millionen Euro aus, 14 Prozent weniger als im Jahr 2012 (285 Millionen Euro).

Die
Risikovorsorgeerhöhte sich insgesamt von 17 Millionen Euro auf 88 Millionen Euro. Dabei wies dieRisikovorsorge im Kreditgeschäfteinen Nettoaufwand von 91 Millionen Euro aus (Vorjahr: 124 Millionen Euro). Das ebenfalls in der Risikovorsorge enthalteneErgebnis aus Wertpapieren der Liquiditätsreserveführte zu einem Ertrag von 3 Millionen Euro. Im hohen Vorjahresertrag von 107 Millionen Euro hatten sich erhebliche Wertaufholungseffekte durch die seinerzeitige Marktberuhigung widergespiegelt.

Damit errechnet sich ein
Betriebsergebnis nach Risikovorsorgevon 156 Millionen Euro (Vorjahr: 268 Millionen Euro).

Das
Ergebnis aus Finanzanlagenin Höhe von minus 44 Millionen Euro (Vorjahr: 18 Millionen Euro) wurde bestimmt durch Wertminderungen ausgewählter Adressen und gegenläufige Wertaufholungen aufgrund der Einengung fremder Credit Spreads.

Der
Saldo der übrigen Positionenbelief sich auf minus 287 Millionen Euro (Vorjahr: minus 22 Millionen Euro). Er ist wesentlich geprägt durch Rückstellungen für den laufenden Konzernumbau in Höhe von 274 Millionen Euro, vor allem für den Rückbau der Landesbankstrukturen auf die Erfordernisse der Berliner Sparkasse mit entsprechenden Anpassungen in den Bereichen Personal, IT und Sachkosten.

Das
Ergebnis nach Steuernerreichte minus 191 Millionen Euro (Vorjahr: 251 Millionen Euro) und fiel damit - wie erwartet und angekündigt - negativ aus.

Bilanzkennzahlen per 31. Dezember 2013


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