Zürich (awp) - Das Luxusgüterunternehmen Lalique will kleinere Parfummarken mit einem Umsatz von 5 bis 15 Millionen Franken kaufen. "Wir suchen Exklusivitäten, die gute Margen bringen", sagte Lalique-Verwaltungsratspräsident und Mehrheitsbesitzer Silvio Denz in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" vom Mittwoch.

Es gebe viele Familienunternehmen mit einer bekannten Marke, die ein Nachfolgeproblem hätten. Für die grossen Marktteilnehmer seien solche Firmen viel zu klein. "Das interessiert sie nicht", sagte Denz, der 72 Prozent an Lalique hält.

"Gelänge uns eine Übernahme, die 10 bis 15 Millionen Franken Umsatz brächte, dürfte das rasch auf unser Ergebnis durchschlagen." Lalique hätte das Personal und die Abfüllkapazitäten, um weitere Parfummarken ohne zusätzliche Investitionen zu absorbieren. Danach sähe das Resultat unter dem Strich schon ganz anders aus.

"Was wir ebenfalls prüfen, sind Zukäufe ausserhalb des Parfum- und Kristallglasbereichs", sagte Denz: "Das kann im Lifestylebereich sein oder eine Luxusmarke."

Insgesamt seien die grossen Investitionen von Lalique getätigt. "Wir planen zwar, weiter zu investieren, aber nicht in dem Ausmass wie einst", sagte Denz. Das lange vernachlässigte Kristallglaswerk im Elsass sei heute auf einem modernen Stand. "Wir erhöhten die Kapazität, dennoch haben wir momentan mehr Bestellungen, als wir ausführen können. Wir arbeiten auch am Wochenende."

Expandieren will Lalique in China und Japan. In China werde ein vierter Laden in Peking eröffnet. "Den weiteren Ausbau in China würden wir gerne mit einem lokalen Partner bewerkstelligen: mit einem Franchisenehmer oder einem Joint Venture, an dem wir mindestens 51 Prozent halten."

In Tokio habe Lalique in diesem Jahr einen Flagschiffladen eröffnet. Der grösste Konkurrent, der in chinesischer Hand sei, mache in Japan rund 30 Prozent seines Umsatzes, Lalique aber erst 2 bis 3 Prozent. "In Japan können wir aus eigener Kraft stark wachsen", sagte Denz.

Der Grossaktionär könnte seinen Anteil an Lalique senken: "Ich kann mir absolut vorstellen, meinen Anteil gegen 60 Prozent oder sogar bis auf 51 Prozent zu reduzieren, etwa im Rahmen einer Partnerschaft oder wenn die Lalique Group für eine grössere Übernahme eine Kapitalerhöhung bräuchte", sagte Denz weiter.

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