CLICHY (awp international) - Der französische Kosmetikkonzerns L'Oreal hat im zweiten Corona-Jahr deutlich bessere Geschäfte erzielt als vor der Pandemie. Der Umsatz lag 2021 auf vergleichbarer Basis deutlich höher als im Vorkrisenjahr 2019, wie der Beiersdorf-Konkurrent am Mittwochabend in Clichy mitteilte. Der operative Gewinn erreichte mit knapp 6,2 Milliarden Euro sogar einen Rekordwert. L'Oreal-Chef Nicolas Hieronimus sprach von einem "historischen Jahr" für den Konzern. Im vierten Quartal schnitt L'Oreal zudem etwas besser ab, als Analysten im Schnitt erwartet hatten.

Insgesamt erzielte L'Oreal im abgelaufenen Jahr einen Umsatz von fast 32,3 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis und bereinigt um Währungsschwankungen war dies gut 16 Prozent mehr als im Vorjahr und gut 11 Prozent mehr als 2019, als die Pandemie die Welt noch nicht erfasst hatte. Unter dem Strich verdiente L'Oreal rund 4,6 Milliarden Euro und damit 29 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anteilseigner sollen nun eine Dividende von 4,80 Euro je Aktie erhalten, eine Steigerung um 20 Prozent.

Besonders stark legte die Nachfrage nach Luxus- und medizinischer Kosmetik sowie nach professionellen Produkten zu, wie L'Oreal sie etwa an Friseursalons verkauft. Hier wuchsen die Erlöse im Vergleich zu 2020 um jeweils teils deutlich mehr als 20 Prozent. Dagegen fiel das Wachstum im Massengeschäft mit dem Endverbraucher mit knapp 6 Prozent auf vergleichbarer Basis deutlich ab.

Den prozentual stärksten Umsatzschub verzeichnete der Konzern mit gut 22 Prozent in Nordamerika, gefolgt von Nordasien mit 18 Prozent. In L'Oreals Heimatregion Europa wuchsen die Erlöse um gut 10 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro./stw/he