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KBC : Lagebericht der KBC Gruppe, 3Q 2008
Am 06. November 2008 um 06:59 Uhr
Geregelte Information* - 6 November 2008 (7 a.m. CET)
Die KBC verzeichnete für das am 30. September 2008 endende Quartal
einen Nettofehlbetrag (IFRS) von 906 Millionen Euro. Dieser
Fehlbetrag wurde von Marktwertabschlägen für strukturierte Kredit-
und andere Investmentportfolios ausgelöst. Bereinigt um
außerordentliche Positionen und strukturierte Kredit- und andere
Wertabschreibungen (Details, siehe Quartalsbericht), hätte der
Überschuss 551 Millionen Euro betragen. Zum 30. September 2008 belief
sich der Gewinn seit Jahresbeginn auf 141 Millionen Euro (2 094
Millionen Euro auf bereinigter Basis).
André Bergen, CEO des Konzerns:: "Nach der Herabstufung des
Kreditratings der in ihrem Besitz befindlichen Collateralised Debt
Obligations hat die KBC Mitte Oktober entschieden, vorläufige Zahlen
zum dritten Quartal früher als geplant mitzuteilen. Die heute
vorgestellten endgültigen Resultate entsprechen voll und ganz den
damals freigegebenen Informationen. Trotz des schwierigen operativen
Umfelds war die Geschäftsentwicklung befriedigend, vor allem in
Osteuropa. Die Finanzposition des Konzerns bleibt solide, gerade auch
nach der Kapitalstärkungstransaktion, die in der vergangenen Woche
angekündigt wurde."
Financial highlights - 3. Quartal 2008
André Bergen, CEO des Konzerns, fasst die Financial Highlights des 3.
Quartals 2008 folgendermaßen zusammen:
"Die Mitte Oktober vorläufig mitgeteilten Zahlen haben sich voll und
ganz bestätigt. Trotz des schwierigen Klimas und auch unter
Berücksichtigung der regulären Saisonschwankungen waren die
Geschäftsergebnisse befriedigend, besonders in Osteuropa. Die
Ergebnisse wurden jedoch durch buchungstechnische Marktabschläge bei
Investmentportfolios in allen Divisionen negativ beeinflusst."
Der Einfluss auf den Nettogewinn der Investment-Marktabschläge
aufgrund der Finanzkrise belief sich auf 1,4 Milliarden Euro:
1,1 Milliarden im CDO-Portfolio, 0,2 Milliarden bei Beteiligungen und
0,1 Miiliarden aus dem Engagement bei den in Schwierigkeiten
geratenen US-Banken Lehman Brothers und Washington Mutual. Ein Teil
der Marktabschläge für CDOs war auf die Senkungen der Kreditratings
von fünf bei uns geführten CDOs zurückzuführen. Die Marktabschläge
beinhalteten ebenfalls die Auswirkung der Extrapolation der
Rating-Herabstufungen für die CDOs, die nicht von den
Kreditrating-Agenturen bewertet wurden. Auf diese Weise wurden die
künftigen finanziellen Auswirkungen der potenziellen tatsächlichen
Marktabschläge dieser CDOs vorweggenommen."
"Während die Wirtschaftsaktivität allgemein zurückging, blieb die
Kreditqualität bemerkenswert gut. Die Kreditausfälle waren in Belgien
wieder gering. Dasselbe gilt für unseren internationalen
Kreditbestand. Die Kreditausfallquote seit Jahresbeginn betrug 24
Basispunkte. Bei Einrechnung der Ausfälle aus Anleihen der
US-Problembanken belief sich die Quote auf 37 Basispunkte. Vor dem
Hintergrund eines sich verschlechternden wirtschaftlichen Umfelds ist
zu erwarten, dass der Kreditausfalltrend in den kommenden Quartalen
weiter steigen wird."
"Selbst nachdem der Konsens hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen
Aussichten der Region geändert wurde, erbrachte die Division Mittel-
und Osteuropa gute Leistungen, vor allem dank des relativen Gewichtes
unserer Präsenz in Ländern mit eher mäßiger Gefährdung. Neue
Stresstests sind ebenfalls ermutigend hinsichtlich unserer selektiven
Devisenausleihungen in der Region."
"Die Finanzposition der KBC bleibt aufgrund ihres gesunden
Liquiditätspolsters und guter Solvabilitätsquoten sehr solide. Unter
Berücksichtigung der Kapitalstärkungstransaktion, die in der letzten
Woche angekündigt wurde, beträgt das bankaufsichtliche Kapital für
das Bankgeschäft 10,7%, davon 8,2% Kernkapital. Im
Versicherungsgeschäft beträgt die Solvabilitätsmarge 280%."
Financial highlights - 9M 2008
Der Überschuss gemäß IFRS für die neun Monate per 30. September 2008
betrug 141 Millionen Euro. Diese Zahl enthält Buchungen für Posten,
die nicht zum normalen Geschäftsverlauf gehören, in Höhe von -90
Millionen Euro netto, sowie Fehlbeträge im Investmentportfolio im
Zusammenhang mit der Finanzkrise in Höhe von 1 863 Millionen Euro
netto.
Der Nettozinsüberschuss bezifferte sich auf 3 723 Millionen Euro, das
war ein Plus von 24% zum Vorjahr (+12% zugrunde liegend), vor allem
dank dem soliden Volumenwachstum in den Märkten. Die Nettozinsmarge
in den Divisionen Mittel- und Osteuropa sowie Russland stieg (zum
Teil dank des Wachstums in Ländern mit höherer Marge), während sie in
Belgien aufgrund der neuen Preisstruktur für Spareinlagen im
3. Quartal 2008 schrumpfte.
Die Bruttoprämieneinnahmen bei Versicherungen betrugen 3 166
Millionen Euro, 19% über dem Wert des Vergleichszeitraums im Vorjahr.
Ohne Berücksichtigung der technischen Lasten und des abgegebenen
Rückversicherungsgeschäfts war der Ertrag 54 Millionen Euro höher
(+15%). Die kombinierte Quote im Schadenversicherungsgeschäft blieb
auf dem bemerkenswert guten Niveau von 92%.
Der Dividendenertrag aus Beteiligungen bezifferte sich auf 195
Millionen Euro und lag damit etwas niedriger als das
Vorjahresergebnis.
Die Nettogewinne aus Finanzinstrumenten zum Realwert betrugen -1 680
Millionen Euro. Dieser Betrag enthielt eine Wertberichtigung von 2,1
Milliarden Euro für strukturelle Kreditinvestments. Ebenfalls
berücksichtigt ist der Ertrag aus Eigengeschäften im Geld- und
Wertpapierhandel, der vom schlechten Kapitalmarktklima negativ
beeinflusst wurde.
Die Veräußerungserträge aus zur Veräußerung verfügbaren
Vermögenswerten beliefen sich auf 341 Millionen Euro (vor allem aus
Aktien), das waren 199 Millionen Euro weniger als im gleichen
Vorjahreszeitraum.
Die Nettoprovisionserträge beliefen sich auf 1.336 Millionen Euro.
Dies sind 11% weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, vor
allem wegen geringerer Investitionen seitens der Kunden aufgrund des
ungünstigen Investmentklimas.
Andere Nettoerträge betrugen 435 Millionen Euro, das sind 47
Millionen Euro mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Die Betriebskosten betrugen 3 939 Millionen Euro. Der Kostenanstieg
von 4% im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum ist auf
Akquisitionen und die Aufwertung von Währungen zurückzuführen. Um
diese Faktoren bereinigt, war das Kostenniveau 3% niedriger,
großenteils wegen der niedrigen Bonusrückstellungen infolge des
niedrigeren Handelsergebnisses.
Die Wertberichtigungsaufwendungen betrugen 909 Millionen Euro, wobei
nur 300 Millionen Euro auf Kreditwertberichtigungen zurückzuführen
waren. Eine Wertberichtigung von 591 Millionen Euro wurde für
veräußerungsfähige Kapitalwertpapiere gebildet. Davon bezogen sich
415 Millionen Euro auf Aktien, die vor allem im Versicherungsgeschäft
gehalten werden, und 172 Millionen Euro auf (vor allem) Rentenwerte
der in Schieflage geratenen US-Banken Lehman Brothers und Washington
Mutual.
Der Beitrag von verbundenen Unternehmen betrug 33 Millionen Euro,
während der auf Minderheitsanteile entfallende Beitrag 83 Millionen
Euro betrug. Aufgrund des negativen Resultats vor Steuern entsteht
ein latenter Steueranspruch, der einen positiven Einfluss auf die
Gewinn- und Verlustrechnung hat.
Ende September 2008 belief sich das Eigenkapital der
Muttergesellschaft auf 14,3 Milliarden Euro (42 Euro je Aktie). Das
Eigenkapital war zum Jahresbeginn gesunken, weil der Gewinn im
Berichtszeitraum (+0,1 Milliarden Euro) von der Dividendenzahlung,
dem Aktienrückkauf (-1,6 Milliarden Euro, kombiniert) und einer
Abnahme der Neubewertungsreserve für veräußerungsfähige
Vermögenswerte (-1,8 Milliarden Euro) überkompensiert wurde.
Künftige Entwicklungen
André Bergen, CEO des Konzerns: "Als die Finanzkrise im Sommer 2007
zum erstenmal in die Schlagzeilen kam, konnten wir uns nicht
vorstellen, dass sie so lange andauern und so tiefgreifende Folgen
haben würde. Die gemeldeten Erträge unterliegen weiterhin dem
Einfluss der Marktpreistrends bei Aktien und Kreditinstrumenten. Es
versteht sich, dass wir wachsam bleiben, während wir zugleich
sicherstellen, dass auf der Agenda des Managements weiter die
Business Performance und die Steigerung des mittelfristigen Wertes
unseres Kerngeschäftes dominieren.
Die KBC hat ein Kreditengagement bei drei isländischen Banken in Höhe
von 277 Millionen Euro. Bisher wurde keine Entscheidung über
Wertberichtigungen getroffen, da die Höhe dieses Engagements nicht
zuverlässig bestimmt werden konnte. Diese Entscheidung wird später im
vierten Quartal fallen.
* Diese Nachricht enthält Informationen, die den Transparenzregeln
für notierte Unternehmen unterliegen.
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Die KBC Group NV ist eine der führenden belgischen Versicherungsbankengruppen. Die Aktivitäten der Gruppe sind in 3 Bereiche unterteilt: - Bankgeschäft: Privatkundengeschäft, Private Banking, Finanz- und Marktbankaktivitäten. Ende 2023 verfügte die Gruppe über ein Netz von 1.166 Bankfilialen, davon 434 in Belgien. Die KBC Group NV verwaltete 216,4 Milliarden EUR an laufenden Einlagen und 183,6 Milliarden EUR an laufenden Krediten; - Versicherungen: Nichtlebensversicherungen (85,1% der Versicherungseinnahmen) und Lebensversicherungen (14,9%); - Vermögensverwaltung. Die Erträge sind geographisch wie folgt verteilt: Belgien (58%), Tschechische Republik (19,8%), Ungarn (9,1%), Bulgarien (6,6%), Slowakei (4%) und Sonstige (2,5%).
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