HANNOVER (dpa-AFX) - Hohe Schäden in der Industrieversicherung durchkreuzen die Gewinnpläne des Versicherungskonzern Talanx (HDI). Der Vorstand unter dem neuen Talanx-Chef Torsten Leue rechnet für 2018 nur noch mit einem Überschuss von rund 700 Millionen Euro, wie das im SDax gelistete Unternehmen überraschend am Montagabend in Hannover mitteilte. Bisher hatte er rund 850 Millionen Euro angepeilt. Im kommenden Jahr soll es aber wieder aufwärts gehen. Für 2019 nannte das Unternehmen als Ziel einen Gewinn von rund 900 Millionen Euro.

An der Börse sorgten die Neuigkeiten für schlechte Stimmung. Der Aktienkurs von Talanx rauschte in einer ersten Reaktion auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Handelsschluss um mehr als sieben Prozent in die Tiefe.

Die schlechtere Entwicklung im laufenden Jahr begründete Talanx mit mehreren Großschäden sowie einer ungewöhnlich starken Häufung kleinerer Schäden in der industriellen Sachversicherung. In der Sparte Industrieversicherung rechnet das Unternehmen deshalb im dritten Quartal vor Steuern mit einem Verlust von 100 Millionen Euro. Dennoch sieht das Management keinen Grund, für 2018 von der geplanten stabilen Dividende von 1,40 Euro je Aktie abzurücken. Die kompletten Quartalszahlen will das Unternehmen wie geplant am 12. November vorlegen.

Talanx ist der Mehrheitseigner des weltweit viertgrößten Rückversicherers Hannover Rück, der für 2018 einen Nettogewinn von mehr als einer Milliarde Euro anpeilt. Hier stehen allerdings noch mögliche Belastungen durch die jüngsten Wirbelstürme in den USA aus./stw/he