Genf (awp) - Der Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan publiziert am Donnerstag, 25. Januar die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2023. Zum AWP-Konsens haben insgesamt elf Analysten beigetragen.

2023E
(in Mio Fr.)         AWP-Konsens       2022A 

Umsatz                   6912           7117  
- Riechstoffe            3294           3256  
- Aromen                 3626           3861  
Org. Wachstum (in %)      3,6            5,3 
EBITDA                   1483           1476 
- Marge (in %)           21,5           20,7 
Reingewinn                867            856  

(in Fr.)
Dividende je Aktie      68,97          67,00 

FOKUS: Givaudan hat den Prognosen zufolge 2023 klar weniger umgesetzt als im Jahr davor. Gemäss AWP-Konsens rechnen Analysten mit einem Rückgang von 2,9 Prozent. Nicht zuletzt dürfte der starke Schweizer Franken die Umsätze gedrückt haben. Aber auch bei den Verkaufsvolumen wird eine Rückgang erwartet.

Dass organisch, also um Zu- und Verkäufe sowie Währungseinflüsse bereinigt, dennoch ein Plus von 3,6 Prozent erwartet wird, ist damit auch stark auf Preiserhöhungen zurückzuführen. Der Genfer Konzern gibt höhere Rohstoffpreise jeweils an seine Kunden weiter. Die angepeilte mittelfristige Zielbandbreite von 4 bis 5 Prozent hätte Givaudan damit aber verfehlt.

Immerhin dürfte der Aromen- und Duftstoffkonzern im Schlussquartal wieder deutlich an Dynamik gewonnen haben. Analysten rechnen hier nur noch mit einem leichten Volumenrückgang oder gar mit einem ganz leichten Plus. Organisch wird damit zum Jahresabschluss allgemein wieder ein Wachstum klar oberhalb der Zielbandbreite erwartet.

Zudem rechnen die Analysten für das gesamte Jahr 2023 mit einer klar verbesserten Profitabilität. Zum einen führen sie dies auf die erwähnten Preiserhöhungen zurück. Zum anderen dürfte schon seit längerem eingeleitete Kostenmassnahmen gegriffen haben. So wird bei der EBITDA-Marge gemäss AWP-Konsens ein Anstieg auf 21,5 Prozent nach 20,7 Prozent im Vorjahr erwartet.

Beim Reingewinn könnten Givaudan zudem geringere Steuerbelastungen zugutekommen, wie einige Experten erwarten. Bei der Dividende wird der bisherigen Ausschüttungspolitik des Konzerns entsprechend eine leichte Erhöhung erwartet.

ZIELE: Einen quantitativen Ausblick auf den aktuellen Geschäftsgang gibt Givaudan jeweils nicht. Mittelfristig, also innerhalb des noch bis 2025 laufenden Fünfjahreszyklus, peilt der Genfer Konzern ein organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent an. Zudem soll der freie Cash Flow bei mindestens 12 Prozent des Umsatzes liegen.

PRO MEMORIA: Neuigkeiten gab es zuletzt kaum. Seit März 2023 steht Givaudan aber zusammen mit den anderen globalen Schwergewichten der Aromen- und Duftstoffbranche wegen möglicher unrechtmässiger Koordination untereinander im Fokus mehrerer Wettbewerbsbehörden. Letzte Woche gab nun die britische Wettbewerbsbehörde CMA bekannt, die laufenden Untersuchungen zu erweitern.

Untersucht werden demnach auch wechselseitige Vereinbarungen über das Einstellen von Mitarbeitern, die an der Lieferung von Duftstoffen beteiligt sind. Weiterhin läuft das Verfahren wegen mutmasslich wettbewerbswidrigen Verhalten wie etwa Preisabsprachen. Ein weiteres Update soll im Herbst 2023 erfolgen. Zur Klärung der Vorwürfe arbeiten Wettbewerbsbehörden der Schweiz, der EU, aus Grossbritannien und den USA zusammen.

AKTIENKURS: Die Aktien von Givaudan sind seit Anfang Jahr um beinahe 4 Prozent gesunken. Damit schneiden sie deutlich schlechter ab als der Gesamtmarkt (SMI). Im Vorjahr stiegen die Papiere allerdings um fast einen Viertel.

Homepage: www.givaudan.com

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