Am 31. August - 03. September 2014 fand in den Räumen der Ludwig-Maximilian-Universität München die diesjährige "Mensch und Computer" Konferenz statt.
Unter dem Motto "Interaktiv unterwegs - Freiräume gestalten" wurde der aktuelle Stand der Forschung in den Bereichen Mensch-Computer-Interaktion, Usability und User Experience vorgestellt. Im Rahmen von Fachvorträgen, Workshops, Tutorien und Demonstrationen gab es außerdem viele Gelegenheiten zum Austausch und zur Diskussion mit Kollegen aus Forschung und Praxis.

Am 01. September referierten unsere GfK-Experten Doreen Feindt und Tina Mohr, sowie Siegfried Olschner und Ulf Schubert von der DATEV eG über ihr gemeinsames Projekt "Klassischer Labor-UX-Test vs. unmoderierter Remote-UX-Test: Wie unterscheiden sich die Ergebnisse bei parallelisierten Aufgabestellungen?"

Online durchgeführte, unmoderierte User Experience Tests bieten sich an, um eine größere Anzahl an Anwendern in den Softwareentwicklungsprozess einzubinden. Sie lassen sich im Vergleich zu Labor-Tests schnell und kostengünstig umsetzen. Während im Web-Bereich sogenannte Crowd-Tests eine gewisse Akzeptanz gefunden haben, stellten sich unsere Experten die Frage, welche Daten und vor allem welche Datenqualität ein unmoderierter User Experience Test im Bereich On Premise-Business-Software liefert.

Um diese Fragestellung zu beantworten, wurde eine Vergleichsstudie durchgeführt. Ziel war es, die Methode der unmoderierten Remote-Tests allgemein zu validieren, die Vorzüge und Schwachstellen zu identifizieren und einen Vergleich zu den klassischen User Experience Tests im Labor herzustellen. Hierzu wurden zwei Gruppen rekrutiert, die jeweils einen klar umrissenen Bereich innerhalb der DATEV-Business-Software testen und bewerten sollten. Identisch zum 'moderierten Labor-UX-Test' (N=10) bearbeitete die Gruppe 'unmoderierter UX-Test' (N=20) dieselben Fragestellungen und Aufgabenszenarien, innerhalb so weit wie möglich parallelisierter Rahmenbedingungen.

Die Studie konnte zeigen, dass ein klassischer Labor-UX-Test nur in Teilen durch einen unmoderierten Remote-Test ersetzt werden kann. Der Hauptgrund für dieses Ergebnis sind die fehlende Beobachtungs- und Nachfragemöglichkeiten.

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