Rapperswil-Jona (awp) - Der Sanitärtechnikkonzern Geberit veröffentlicht am Mittwoch, 9. März, die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2021. Insgesamt 13 Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen:

2021E
(in Mio Fr.)              AWP-Konsens         2020A    

EBITDA                        1069             925      
Reingewinn                     767             642       

(in Fr.) 
Dividende je Aktie           13,05           11,40      

FOKUS: Geberit wird am Mittwoch über ein Rekordergebnis für das Geschäftsjahr 2021 berichten können. Die Analysten richten ihre Blicke indes bereits auf die Zahlen von 2022. Mehrheitlich wird davon ausgegangen, dass Geberit das zuletzt hohe Wachstumstempo nicht wird halten können, ebenso wenig wie die Gewinnmargen. Denn der Kostendruck durch die hohen Preise für Rohmaterialien, Logistik und für die Mitarbeiter dürfte 2022 zunehmen.

ZIELE: Mit Blick auf das Ergebnis wurden die Aussagen vom vergangenen November, wonach die operative Cashflow-Marge (EBITDA) einen Wert zwischen 30 und 31 Prozent erreichen werde, im Januar mit den Umsatzzahlen präzisiert. Geberit rechnet für 2021 mit einer EBITDA-Marge von rund 31 Prozent.

Die mittelfristigen Ziele von Geberit liegen bei 4 bis 6 Prozent für das jährliche organische Umsatzwachstum und bei 28 bis 30 Prozent für die operative Gewinnmarge.

PRO MEMORIA: Geberit hat im Geschäftsjahr 2021 so viel Umsatz erzielt wie noch nie. Dabei erreichte das Unternehmen sein höchstes je erzieltes Wachstum seit dem Börsengang im Jahr 1999. Nebst Basiseffekten und dem Trend zu mehr Heimarbeit half dabei auch die Preissetzungsmacht. Der Konzernumsatz nahm 2021 um knapp 16 Prozent auf 3,46 Milliarden Franken zu.

Das "ausserordentliche" Umsatzwachstum begründete CEO Christian Buhl im Januar mit einem covid-bedingten positiven Basiseffekt, denn im Jahr 2020 blieben viele Baustellen in Europa wochenlang geschlossen. Dazu gekommen seien der Lageraufbau in der Bauindustrie sowie Marktanteilsgewinne. Geholfen habe zudem die Neigung der Leute zu Investitionen in die eigene Wohnung angesichts der andauernden Pandemie. Geberit nennt dies den "Home-Improvement-Trend".

Profitiert hat Geberit aber auch von verschiedenen Preiserhöhungen. Nebst der üblichen Runde im Frühjahr setzte das Unternehmen insbesondere wegen der steigenden Rohmaterialpreise zweimal ausserordentlich die Preise hinauf. Trotz der höheren Preise bleibt das Wachstum aber beachtlich. Auf das Wachstum von 14,7 Prozent im gesamten Jahr 2021 hatten die Preise lediglich einen Einfluss von 2,2 Prozent.

Gewisse Sorgen bereitete Buhl die Entwicklung der Rohmaterialpreise. Blieben diese auf dem aktuellen Niveau im Gesamtjahr stabil, lägen sie um rund 10 Prozent über den Durchschnittspreisen des Vorjahres, hiess es dazu. "Die Risiken auf der Rohmaterialseite sind höher als diejenigen mit der Verfügbarkeit von Mitarbeitern", so Buhl.

AKTIENKURS: Die Geberit-Aktien haben im laufenden Jahr schon über 20 Prozent nachgegeben und damit klar mehr als der Gesamtmarkt. Im Vorjahr hatten sich die Titel indes um über einen Drittel verteuert und gehörten damit unter den Blue Chips zu den stärkeren Aktien.

jg/jl/cf