FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bundesnetzagentur wird im Rahmen ihres Zertifizierungsverfahrens für die umstrittene Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 auch den Standpunkt des staatlichen ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz anhören. Die Behörde gab dem Antrag von Naftogaz zur Beiladung zum Zertifizierungsverfahren am Montag statt, wie der Konzern mitteilte.

"Wir haben erhebliche rechtliche und kommerzielle Interessen am europäischen Gasmarkt, weshalb wir es begrüßen, dass die Bundesnetzagentur bereit ist, verschiedene Standpunkte hinsichtlich der Nord-Stream-2-Pipeline in Betracht zu ziehen", sagte Naftogaz-CEO Juri Witrenko laut der Mitteilung. "Wir sind nach wie vor der Meinung, dass die Nord-Stream-2-Pipeline nur dann zertifiziert werden kann, sobald die Pipeline alle Anforderungen des EU-Energierechts erfüllt. Eine Sonderbehandlung für Gazprom darf es nicht geben."

Die Pipeline verbindet Russland mit Deutschland, damit sollen die russischen Gaslieferungen nach Deutschland verdoppelt werden. Die Pipeline war am 10. September fertiggestellt worden, Ziel ist laut der Betreiberfirma eine Inbetriebnahme noch in diesem Jahr. Dafür fehlt aber noch die abschließende Zertifizierung deutscher Behörden

Die Gaspipeline durch die Ostsee, die Russland mit Deutschland verbindet und die russischen Gaslieferungen nach Deutschland verdoppeln soll, sei wettbewerbswidrig. Es bestünden mehr als genug überschüssige Transitkapazitäten, die jedoch von Gazprom im Rahmen der bestehenden Verträge mit dem ukrainischen Gasfernleitungsnetzbetreiber nicht genutzt würden, sagte Witrenko.

Die Pipeline war am 10. September fertiggestellt worden, Ziel ist laut der Betreiberfirma eine Inbetriebnahme noch in diesem Jahr. Dafür fehlt aber noch die abschließende Zertifizierung deutscher Behörden.

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November 15, 2021 14:43 ET (19:43 GMT)