DUBLIN/LONDON (dpa-AFX) - Der weltgrößte Online-Glücksspielanbieter Flutter muss seinen für die US-Tochter FanDuel angedachten Teilbörsengang wohl wegen dessen Chefrücktritts verzögern. FanDuel-Vorstandschef Matt King habe seine Absicht erklärt, das Unternehmen zu verlassen, teilte Flutter am Mittwoch in Dublin mit. Wenngleich das Unternehmen weiter eine US-Notierung eines kleinen Anteils von FanDuel in Erwägung ziehe, werde Kings Abgang Auswirkungen auf den Zeitpunkt eines möglichen Börsengangs haben, hieß es. Die im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte Flutter-Aktie verlor in Dublin rund ein Prozent auf 154 Euro. In London gab die dortige Notierung um 2,3 Prozent nach.

Der Abgang von King ist ein weiterer Rückschlag, denn Flutter hat ohnehin Probleme mit der US-Tochter, an der der Konzern 95 Prozent hält. Der Anbieter von Sportwetten und Managerspielen ist zwar Marktführer in den USA, wo Flutter große Hoffnung in eine weitere Liberalisierung von Sportwetten setzt. Doch der Medienkonzern Fox Corp aus dem Reich von Medienmogul Rupert Murdoch besitzt eine Option über 18,6 Prozent der Anteile und will diese für den gleichen Preis ziehen, den Flutter für die Aufstockung der FanDuel-Anteile bezahlt hatte. Nach Argumentation von Flutter seien aber laufende Marktpreise ausgehandelt gewesen. Fox und Flutter streiten vor Gericht über den Ausübungspreis.

Flutter, in Dublin ansässig, ist der weltgrößte Online-Anbieter von Sport- und Casinowetten. Er ist vor allem in Großbritannien, Irland und Australien vertreten, verdient sein Geld aber auch in Kontinentaleuropa und den USA. Flutter war früher als Paddy Power Betfair bekannt und ist erst seit Ende November im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notiert. Der Konzern betreibt Glücksspielmarken wie Paddypower, Poker Stars, Sky Bet und Betfair./men/mis/fba