Die Portfolios bestehen aus niedrig verzinsten Vermögenswerten wie Staatsanleihen und von der US-Regierung besicherten Wertpapieren, die die beiden Regionalbanken angehäuft haben, als die Zinssätze nahe Null lagen.

Hätten die First Citizens Bancshares Inc, der neue Eigentümer der Silicon Valley Bank, oder die New York Community Bancorp Inc, die die Signature Bank übernommen hat, diese Vermögenswerte übernommen, hätten sie Verluste realisieren müssen, da die Zinssätze jetzt viel höher sind als die Rendite dieser Vermögenswerte.

Die Wertpapierportfolios der Silicon Valley Bank und der Signature Bank haben einen Nennwert von rund 90 Mrd. $ bzw. 26 Mrd. $, wie aus behördlichen Unterlagen und Aussagen von Regierungsvertretern hervorgeht.

Die Quellen sprachen unter der Bedingung der Anonymität, um vertrauliche Informationen über den Verkaufsprozess zu diskutieren. Die FDIC lehnte eine Stellungnahme ab.

Es ist unklar, wie viel der Einlagenfonds der FDIC durch den Verkauf der Portfolios verlieren wird. Der Fonds, der zur Sicherung von Einlagen bei gescheiterten Kreditgebern dient, wird durch eine Abgabe auf alle US-Banken aufgefüllt, die dem Einlagenversicherungssystem der FDIC angehören.

Die FDIC schätzt, dass der Verkauf der Silicon Valley Bank und der Signature Bank den Einlagenfonds 20 Milliarden Dollar bzw. 2,5 Milliarden Dollar kosten wird. Sie wird die endgültigen Zahlen veröffentlichen, sobald die Verkäufe der Kreditbücher der Banken und ihrer Wertpapierportfolios abgeschlossen sind.

Einige der Kredite wurden mit Unterstützung der FDIC an First Citizens und New York Community weitergegeben, während andere separat zum Verkauf stehen. Die FDIC hat die Newmark Group Inc. mit dem Verkauf von rund 60 Milliarden Dollar der von ihr einbehaltenen Kredite der Signature Bank beauftragt, wie Reuters diese Woche berichtete.

Die Silicon Valley Bank gab am 8. März, zwei Tage vor ihrem Zusammenbruch, einen Eindruck von den potenziellen Verlusten in ihrem Wertpapierportfolio, als sie 21,5 Milliarden Dollar davon verkaufte, um Kundenabhebungen zu erfüllen, und dabei einen Verlust von 1,8 Milliarden Dollar realisierte. Das Portfolio erzielte eine durchschnittliche Rendite von 1,79% und lag damit weit unter der Rendite 10-jähriger Staatsanleihen, die zu diesem Zeitpunkt bei 3,9% lag.