Von Christopher M. Matthews, Emily Glazer und Cara Lombardo

NEW YORK (Dow Jones)--Es wäre eine der größten Fusionen jemals: Die Chefs der beiden Ölkonzerne Exxon Mobil Corp und Chevron Corp haben im vergangenen Jahr die Möglichkeit eines Zusammenschlusses ausgelotet, wie mehrere Informanten berichten.

Chevron-CEO Mike Wirth und Exxon-CEO Darren Woods hätten kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie miteinander gesprochen, berichten die informierten Personen. Die einbrechende Nachfrage habe damals einen enormen finanziellen Druck auf die beiden Konzerne ausgelöst. Die Gespräche damals seien auf vorläufiger Basis geführt worden und würden derzeit nicht weitergeführt. Das könne sich aber in der Zukunft auch wieder ändern.

Bei einer Fusion würden zwei Unternehmen zusammenfinden, die schon einmal mit anderen unter der John D. Rockefeller's Standard Oil vereint waren, bis die Regulierer den damaligen Monopolisten 1911 zerschlugen.

Ein Zusammenschluss würde einen Konzern mit einer Marktkapitalisierung von über 350 Milliarden US-Dollar schaffen. Exxon kommt derzeit auf 190 Milliarden und Chevron auf 164 Milliarden Dollar. Mit einer täglichen Produktion von 7 Millionen Barrel wäre der Ölkonzern der zweitgrößte weltweit, übertroffen nur von der saudischen Aramco.

Allerdings würde ein Zusammenschluss von den US-Regulierern argwöhnisch beäugt werden, insbesondere da der neue US-Präsident Joe Biden sein Land weg vom Öl führen will.

Einer der Informanten wies darauf hin, dass die beiden Ölkonzerne die Chance verpasst hätten, eine Fusion noch unter dem früheren Präsidenten Donald Trump durchzuziehen. Trump ist der Ölindustrie deutlich mehr wohlgesonnen als Biden.

Investoren und Analysten würden einen Zusammenschluss begrüßen, böte er doch die Chance zu Kostenreduzierungen und Effizienzsteigerungen in schwierigen Zeiten.

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February 01, 2021 00:31 ET (05:31 GMT)