Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Post hatte im ersten Quartal nach Angaben von CFO Melanie Kreis im deutschen Brief- und Paketgeschäft 115 Millionen Euro an Mehrkosten im Zusammenhang mit der Tarifeinigung zu verkraften. Für das Gesamtjahr beziffert der Konzern die Kosten auf 400 Millionen Euro. Im ersten Quartal sei ein höherer Anteil davon angefallen, da mehr Personal angesichts des Risikos möglicher unbefristeter Streiks vorgehalten wurde, sagte Kreis in der Telefonkonferenz mit Investoren.

Der Konzern hatte sich im März mit der Gewerkschaft Verdi auf einen 24-monatigen Tarifvertrag für die 160.000 Tarifbeschäftigten bei Post & Paket Deutschland geeinigt, der eine durchschnittliche Tariferhöhung von 11,5 Prozent über alle Einkommensgruppen hinweg vorsieht. Enthalten ist in dem Paket eine steuerfreie Sonderzahlung zum Inflationsausgleich von 3.000 Euro zwischen April 2023 und März 2024.

Post & Paket Deutschland hatte mit einem 61-prozentigen EBIT-Rückgang Kreis zufolge "ein schwieriges erstes Quartal". Angesichts des möglichen Streiks seien die Kunden vor Ostern zurückhaltend gewesen. Im Jahresverlauf rechnet Kreis mit einer "etwas positiveren" Entwicklung, allerdings bleibe das Umfeld schwierig angesichts von Kosteninflation und der vom Gesetzgeber begrenzten Möglichkeiten, die Preise zu erhöhen.

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May 03, 2023 05:11 ET (09:11 GMT)