Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Mehrere Deutsche-Post-Aktionäre wollen den Aufsichtsrat des Konzerns nicht entlasten oder sich bei der Abstimmung des Tagesordnungspunkts enthalten, da sie ihm mangelnde Unabhängigkeit vorwerfen. Zum Beispiel sei Aufsichtsratsmitglied Stefan Schulte, der auch Fraport-Chef ist, bereits seit 2009 im Amt. Schulte ist Vorsitzender im Finanz- und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats, er ist laut Deka "aufgrund der langen Amtszugehörigkeit nicht mehr als unabhängig anzusehen, und das ist nach den gängigen Corporate Governance Standards nicht akzeptabel". Unter anderem die Fondsgesellschaften Deka Investment und Union Investment wollen nach eigenen Angaben gegen die Entlastung stimmen, DWS will sich enthalten. Der Vertreter der Aktionärsvereinigung DSW sieht eine Abhängigkeit erst ab 15 Jahren Zugehörigkeit zum Gremium, "also ab 2024".

Aufsichtsratschef Nikolaus von Bomhard sagte, er sehe bei 15 Jahren eine Grenze. Schultes Mandat laufe 2024 aus, der Aufsichtsrat werde sich mit der Nachbesetzung befassen.

Mehrere Aktionäre, darunter Deka, Union und DSW lehnten ebenfalls Pläne für eine Satzungsänderung zur Abhaltung virtueller Hauptversammlungen für zwei Jahre ab. Sie forderten eine Beibehaltung von Präsenz- oder hybriden Hauptversammlungen. Die Hauptversammlung am Donnerstag wurde in Präsenz abgehalten, aber auch online übertragen (hybrid).

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May 04, 2023 07:39 ET (11:39 GMT)