FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen zeigen sich am Montagmittag etwas fester und können nur einen Teil der frühen Gewinne halten. Der Markt verdaut die Aussagen vom Notenbanker-Symposium in Jackson Hole vom vergangenen Freitag. Die Analysten der Bank of America vergleiche die Aussagen mit einem "Rorschach-Test". Jeder könne hineininterpretieren was er wolle, falken- und taubenhafte Passagen hielten sich die Balance. US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatte bekräftigt, das Inflationsziel von 2 Prozent erreichen zu wollen und ein vorsichtiges Vorgehen signalisiert. Zugleich begrüßte er den langsameren Preisanstieg, wies aber auch auf die widerstandsfähige US-Wirtschaft hin.

Dazu wurde erneut auf das datenabhängige Agieren bei künftigen Zinsentscheidungen hingewiesen. Damit rücken zunächst die Inflationsdaten aus der EU und ein wichtiges US-Preismaß am Donnerstag sowie der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag in den Fokus.

Weiter nicht gut sieht es für die deutsche Konjunktur aus, die Ifo-Exporterwartungen sind im August weiter gefallen auf minus 6,3 von minus 6,0 Punkten zuvor. "Die deutschen Exporteure kämpfen weiterhin mit einer schwachen Weltnachfrage", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Zudem beklagen immer mehr Unternehmen, dass ihre weltweite Wettbewerbsfähigkeit leide."

Der DAX gewinnt 0,3 Prozent auf 15.682 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 4.259 nach oben. An der Börse stellt man sich auf "higher for longer" bei den Leitzinsen ein. Die 10-jährigen US-Renditen ziehen leicht an, bei den deutschen Staatsanleihen geht es um 2 Basispunkte nach oben auf 2,58 Prozent mit der Rendite. Der Euro erholt sich leicht auf 1,0815 Dollar.


 Technologieaktien vorne 

Dessen ungeachtet liegen die als besonders zinsempfindlich geltenden Technologieaktien bei den Branchen an der Spitze mit einem Anstieg von 0,9 Prozent.

Der Terminkalender ist zum Wochenstart fast leer, auch Unternehmensnachrichten sind Mangelware. Gut kommen die Zahlen zum dritten Quartal des Börsenneulings Thyssenkrupp Nucera an. Der Kurs des Wasserstoffexperten steigt um 1,7 Prozent. Auftragseingang und Umsatz konnten deutlich gesteigert werden. Dazu erwartet Nucera weitere Umsatzwachstum erwartet.

Bayer zeigen sich kaum verändert. Die Forderung des Investors Artisan Partners, das Unternehmen aufzuspalten, wird im Handel als "nicht neu" bezeichnet. Auch dass das zum Bayer-Konzern gehörende US-Unternehmen Bluerock bei der Entwicklung einer Zelltherapie zur Behandlung der verbreiteten Parkinson-Erkrankung einen ersten Erfolg verzeichnet hat, sorgt für keinen Kursimpuls. Die Bayer-Aktie werde neben des Abschlags wegen der anhängigen Glyphosat-Klagen, ebenfalls mit einem Konglomerats-Abschlag bewertet, heißt es im Handel.


   Erneute Diskussion um eine Mietpreisbremse 

Zu den wenigen Aktien im Minus zählen Vonovia (-1,9%). Die deutsche Immobilienbranche wird von erneuten Diskussionen um eine Mietpreisbremse belastet. Die SPD will den Kampf gegen steigende Mieten verschärfen und fordert einen bundesweiten Stopp von Mieterhöhungen für drei Jahre. TAG Immobilien verbilligen sich um 1,6 und LEG Immobilien um 0,6 Prozent.

Daneben sorgen Umstufungen für etwas Kursbewegung. Deutsche Pfandbriefbank legen um 1,3 Prozent zu, nachdem sie von Warburg in der Ersteinstufung mit "Buy" bewertet wurden.


 
Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.258,56        +0,5%       22,31      +12,3% 
Stoxx-50                3.937,87        +0,4%       15,91       +7,8% 
DAX                    15.682,29        +0,3%       50,47      +12,6% 
MDAX                   27.138,00        +0,5%      138,53       +8,0% 
TecDAX                  3.098,08        +0,5%       15,53       +6,1% 
SDAX                   13.080,16        +0,6%       80,38       +9,7% 
FTSE                        0,00           0%        0,00       -1,5% 
CAC                     7.267,25        +0,5%       37,65      +12,3% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut     +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,58                    +0,02       +0,01 
US-Zehnjahresrendite        4,22                    -0,01       +0,34 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mo, 8:16  Fr,  17:28   % YTD 
EUR/USD                   1,0818        +0,2%      1,0816      1,0787   +1,1% 
EUR/JPY                   158,55        +0,3%      158,32      157,75  +13,0% 
EUR/CHF                   0,9554        +0,1%      0,9549      0,9548   -3,5% 
EUR/GBP                   0,8595        +0,2%      0,8581      0,8578   -2,9% 
USD/JPY                   146,57        +0,1%      146,37      146,26  +11,8% 
GBP/USD                   1,2586        +0,0%      1,2606      1,2575   +4,1% 
USD/CNH (Offshore)        7,3029        +0,2%      7,2916      7,2958   +5,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                25.942,71        -0,5%   25.953,35   25.952,34  +56,3% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  79,88        79,83       +0,1%       +0,05   +2,0% 
Brent/ICE                  84,38        84,48       -0,1%       -0,10   +2,1% 
GAS                               VT-Settlem.                 +/- EUR 
Dutch TTF                  35,45        34,78       +1,9%       +0,67  -57,0% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.914,56     1.915,35       -0,0%       -0,79   +5,0% 
Silber (Spot)              24,19        24,23       -0,2%       -0,04   +0,9% 
Platin (Spot)             939,50       947,45       -0,8%       -7,95  -12,0% 
Kupfer-Future               3,76         3,76       +0,0%       +0,00   -1,4% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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August 28, 2023 07:03 ET (11:03 GMT)