Frankfurt (Reuters) - Die Finanzaufsicht hat erneut Tochtergesellschaften der Deutschen Börse wegen Mängeln ins Visier genommen.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) stellte Schwachstellen bei der Clearstream Banking AG und der Clearstream Holding AG fest, wie die Kontrolleure am Donnerstagabend mitteilten. Auch bei der Tochter Eurex Clearing AG wurden Mängel gerügt. Die Aufseher forderten von den Gesellschaften jeweils, eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation sicherzustellen. Bei der Eurex Clearing AG ordneten sie zusätzlich an, angemessene interne Sicherungsmaßnahmen zu gewährleisten. Die Bafin hatte Mängel beim Risikomanagement festgestellt.

Die Gesellschaften sorgen im Wertpapierhandel der Deutschen Börse unter anderem für Abwicklung und Verwahrung. Sie müssen Finanzaufsicht und Bundesbank regelmäßig über die Fortschritte der Mängelbeseitigung informieren. Es ist nicht das erste Mal, dass die Bafin Mängel bei Tochtergesellschaften der Deutschen Börse erkennt.

Die Deutsche Börse erklärte dazu am Abend, die Aufseher hätten die Eurex Clearing AG Mitte und Ende 2021 hinsichtlich des Risikomanagements überprüft. Dabei sei es um IT-Outsourcing sowie um steuerliche Risiken gegangen. Eurex Clearing AG habe unmittelbar danach Maßnahmen ergriffen. Interne Prozesse in den geprüften Bereichen seien bereits deutlich gestärkt worden. Um die Feststellungen der Aufsicht zeitnah und vollständig zu beheben, seien Projekte eingeleitet worden. Sanierungs- und Abschlusszeitpläne seien den Aufsehern vorgelegt worden.

Bei der Clearstream Holding AG und der Clearstream Banking AG ging es bei aufsichtlichen Prüfungen Ende 2021 laut Deutscher Börse ebenfalls um das Risikomanagement. Auch hier sei sofort gegengesteuert worden. Interne Sicherheitsvorkehrungen seien bereits deutlich verbessert worden. Die Aufsicht habe Sanierungs- und Abschlusszeitpläne erhalten. Schritte seien eingeleitet worden, um die beanstandeten Punkte zeitnah und vollständig zu beheben.

(Bericht von Frank Siebelt, Tom Sims; Redigiert von Birgit Mittwollen.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)