FRANKFURT/BERLIN/ESSEN (dpa-AFX) - In den Call-Centern der Deutschen Bank stehen die Zeichen auf Streiks. In einer Urabstimmung der Beschäftigten der Deutsche Bank Direkt GmbH votierten nach Verdi-Angaben 94 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für eine Ausweitung und Intensivierung des Arbeitskampfes. Es werde erwartet, dass die Tarifkommission auf Grundlage des Urabstimmungsergebnisses "kurzfristig über den Beginn des Arbeitskampfes entscheidet", teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit.

Verdi fordert für die Beschäftigten sechs Prozent mehr Gehalt rückwirkend ab dem 1. April 2020, mindestens aber 150 Euro. Zudem will die Gewerkschaft eine Wahloption zwischen Geld und Freizeit sowie die Einführung eines 13. Monatsgehaltes durchsetzen. Die Arbeitgeberseite hat nach Verdi-Angaben in den bislang vier Verhandlungsrunden 1,5 Prozent mehr Geld ab November 2020 und ein weiteres Plus von 1,5 Prozent ab dem 1. Januar 2022 angeboten.

Zu den Aufgaben der DB Direkt zählen neben dem telefonischen Kundendienst auch der Direktvertrieb ausgewählter Bankprodukte der Deutschen Bank. Während mehrerer Warnstreiks in den Call-Centern des größten deutschen Geldhauses in Berlin und Essen mussten Anrufer zuletzt teilweise längere Wartezeiten in Kauf nehmen./ben/DP/mis