ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat 2018 trotz schwieriger Marktbedingungen zum Jahresende hin deutlich mehr verdient. Trotz stagnierender Erträge sei der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern 2018 um 52 Prozent auf 4,2 Milliarden Schweizer Franken (3,7 Mrd Euro) gestiegen, teilte der UBS - und Deutsche-Bank-Konkurrent am Donnerstag in Zürich mit. Unter dem Strich stand mit 2,1 Milliarden Franken erstmals seit vier Jahren wieder ein Gewinn. Zuletzt hatten unter anderem der Konzernumbau oder andere Sondereffekte die Bank in die roten Zahlen gedrückt.

Grund für den Anstieg des bereinigten Ergebnisses waren vor allem die deutlich gesunkenen Kosten. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern fiel damit höher aus, als Experten erwartet hatten. Etwas enttäuschend fällt dagegen die Dividende aus. Sie werde um fünf Prozent auf 26,25 Rappen angehoben. Hier hatten sich Analysten etwas mehr erhofft. An der Börse kamen die Zahlen dennoch gut an - die Aktie legte um ein Prozent zu.

Ein Grund dafür waren die Aussagen des Bankchefs Tidjane Thiam zum Ausblick auf das laufende Jahr. Er sieht zwar weiter viele Risiken für die Konjunktur, aber vor allem auch eine Verbesserung des zuletzt schwierigen Marktumfelds. "Nachdem sich in den ersten sechs Wochen des Jahres 2019 eine Normalisierung abgezeichnet hat, ist das Handelsumfeld nun nicht mehr so ungünstig wie im vierten Quartal 2018, jedoch immer noch schwieriger als im ersten Quartal 2018", hieß es in der Mitteilung der Bank.

Thiam sieht die Bank nach dem harten Umbau mit dem Abbau tausender Stellen zudem gut aufgestellt, um die Herausforderungen zu meistern und von einem potenziellen Aufwärtstrend profitieren zu können. Die Credit Suisse hatte 2015 den gefeierten Versicherungsmanager Thiam an die Spitze geholt. Der heute 56-Jährige verpasste dem Institut eine Rosskur inklusive eines deutlich eingedampften Investmentbankings. Gleichzeitig stärkte er das Geschäft mit Privatkunden und vor allem in der Vermögensverwaltung./zb/mis/jha/