Die US-Umweltschutzbehörde EPA hat am Dienstag eine Vorschrift verabschiedet, die krebserregende Luftschadstoffe aus Chemieanlagen reduziert und eine regelmäßige Überwachung der Luftqualität zum Schutz der Gemeinden in der Umgebung dieser Anlagen vorschreibt.

WARUM DAS WICHTIG IST

Die Regelung der Behörde, die sich auf Ethylenoxid und Chloropren bezieht, wird zwei der wichtigsten politischen Prioritäten von Präsident Joe Biden aufgreifen: den Schutz gefährdeter Gemeinden, die durch die Umweltverschmutzung überlastet sind, und das Vorantreiben seines Ziels, Krebs zu beenden.

Sie gilt für 200 Anlagen, die größtenteils in einem Gebiet entlang der Golfküste angesiedelt sind, wo sich petrochemische Anlagen häufen, die synthetische organische Chemikalien und verschiedene Polymere und Harze, einschließlich Neopren, herstellen und wo die Einwohner hohe Krebsraten aufweisen.

Die EPA schätzt, dass die Emissionen der Anlagen um fast 80% reduziert werden.

KONTEXT

Die Ankündigung erfolgt, nachdem die EPA im Jahr 2022 eine Klage gegen den Neoprenhersteller Denka gemäß Abschnitt 303 des Clean Air Act eingereicht hatte, um ihn zu zwingen, die Chloroprenemissionen in seiner Anlage in LaPlace, Louisiana, zu reduzieren. Das japanische Unternehmen erklärte in diesem Jahr, dass die EPA ihre Befugnisse überschritten hat, als sie eine schnelle Reduzierung der krebserregenden Chloropren-Emissionen forderte.

SCHLÜSSELZITAT

Wir haben versprochen, auf die Menschen zu hören, die unter der Umweltverschmutzung leiden, und zu handeln, um sie zu schützen. Heute lösen wir dieses Versprechen mit strengen endgültigen Standards ein, um die Umweltverschmutzung zu reduzieren, das Krebsrisiko zu verringern und saubere Luft für die umliegenden Gemeinden zu gewährleisten, sagte EPA-Administrator Michael Regan.

DIE DETAILS

Die Regelung reduziert auch weitere Luftschadstoffe, darunter Benzol, 1,3-Butadien, Ethylendichlorid und Vinylchlorid. Die EPA geht davon aus, dass die Verringerung der Emissionen dieser Chemikalien das Risiko der Entstehung von Krebs durch das Einatmen giftiger Luftschadstoffe und die Verringerung der Smog bildenden flüchtigen organischen Verbindungen um 23.700 Tonnen pro Jahr verringern wird. (Bericht von Valerie Volcovici; Bearbeitung durch Christian Schmollinger)