AMSTERDAM (awp international) - Der Möbelhändler Steinhoff hat sich im Zuge der angepeilten Übernahme des britischen Elektronikhändlers Darty ein grosses Aktienpaket gesichert. In trockenen Tüchern ist der geplante Zukauf aber noch nicht: Die ebenfalls um das britische Unternehmen buhlende französische Handelskette Fnac stockte am Donnerstag die Offerte auf und bietet jetzt etwas mehr als das im MDax notierte Unternehmen Steinhoff.

Steinhoff hatte am Mittwochabend in Amsterdam mitgeteilt, dass es sich bereits knapp ein Fünftel an Darty gesichert hat. Von mehreren Investoren, unter ihnen Töchter des britischen Versicherers Standard Life und der schweizerischen Bank UBS , seien gut 100 Millionen Aktien entsprechend 19,5 Prozent des Grundkapitals gekauft worden.

Da der niederländisch-südafrikanische Konzern mit deutschen Wurzeln dafür mit 138 britischen Pence einen höheren Preis gezahlt als bisher angeboten, erhöhte er entsprechend sein Übernahmegebot von den ursprünglich aufgerufenen 125 Pence. Fnac hat heute Morgen ein neues Angebot von 145 Pence auf den Tisch gelegt. Schon seit November buhlen die Franzosen um Darty, zwischenzeitlich war Steinhoff mit einer höheren Offerte an Fnac vorbeigezogen.

Die aufgestockte Steinhoff-Offerte bewertet die Briten mit 743 Millionen britischen Pfund (940 Millionen Euro) Die Darty-Aktionäre haben bis 10. Juni Zeit, die Steinhoff-Offerte anzunehmen. Im nachbörslichen Handel bei Lang & Schwarz reagierte der Aktienkurs von Steinhoff zunächst nicht auf die Neuigkeiten.

Der Möbelhändler Steinhoff, der in Deutschland durch seine Möbelkette Poco bekannt ist, ist ein Konzern mit Rechtssitz in Amsterdam und einem operativen Hauptquartier in Südafrika. Dort ist das Unternehmen seit 1998 an der Börse notiert.

Durch einige Übernahmen wie der französischen Handelskette Conforama ist der Konzern zu einem der grössten Möbelhändler in Europa geworden. Seit kurzem ist das Unternehmen im MDax gelistet./he/gl/zb/stk