Conti-Rivale Michelin legt dank Markterholung zu - Starker Euro bremst
Am 26. April 2021 um 18:15 Uhr
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CLERMONT-FERRAND (dpa-AFX) - Der französische Reifenhersteller Michelin hat im ersten Quartal dank der weltweiten Markterholung mehr Geschäft gemacht. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um 2,3 Prozent auf 5,45 Milliarden Euro, wie der Continental-Konkurrent am Montag nach Börsenschluss in Clermont-Ferrand mitteilte. Dabei belastete der starke Euro das Wachstum mit 6 Prozentpunkten. Mit einem Wachstum aus eigener Kraft von 8,3 Prozent schnitt Michelin damit weniger stark ab als Conti - der Dax-Konzern hatte vor dem Wochenende ein organisches Wachstum von 11,7 Prozent in seiner Reifen- und Kunststoffsparte berichtet. Mit dem erzielten Erlös traf Michelin jedoch die Erwartung von Experten.
Vor einem Jahr hatte der Ausbruch der Corona-Pandemie zunächst in China das Wirtschaftsleben nahezu lahmgelegt und hatte dann zum Ende des ersten Quartals auch auf Europa übergegriffen. Die Märkte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge wuchsen gegenüber dem Vorjahresquartal nun um 9 Prozent, waren damit aber weiter etwas schwächer als der entsprechende Zeitraum im Jahr 2019 vor der Krise. Bei schweren Nutzfahrzeugen legte die Nachfrage zwischen Januar und März gar um 20 Prozent zu und erreichte damit wieder das Niveau aus dem Vorkrisenjahr 2019.
Michelin bestätigte die Jahresprognose. Der Konzern berichtet wie in Frankreich üblich nur halbjährlich über Gewinnkennziffern./men/he
Die Firma Continental AG ist auf Konzipierung, Herstellung und Vertrieb von Reifen und Automobilausstattung spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Automobil-Systeme (49%): Basisbremsen (weltweit Nr. 1), elektronische Bremskreise (weltweit Nr. 2), Karosserie-Komponenten, Steuersysteme, usw.;
- Reifen (33,4%): Reifen für Automobile, Zweirädernfahrzeuge, Leichtlaster, Lastwagenindustrielle, landwirtschaftliche Fahrzeuge, usw.;
- technische Elastomere (17,6%): Gummiwaren (Keilriemen, Rohre und Schläuche), Kunststoffe für die Automobil-, Eisenbahn- und Bergbauindustrie, usw.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (19,1%), Europa (29,4%), Nordamerika (26,6%), Asien (20,7%) und andere (4,2%).