NEW YORK (dpa-AFX) - JPMorgan sieht die kurzfristige Entwicklung der europäischen Autoindustrie weniger optimistisch als bisher. Entgegen seiner zum Jahresbeginn erwarteten Markterholung im zweiten Halbjahr rechne er nun auch mit einer herausfordernden zweiten Jahreshälfte für die Branche, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer am Montag vorliegenden Studie nach einer von der US-Bank organisierten Fachkonferenz.

Vor allem den Autozulieferer und Reifenhersteller Continental betrachtet Asumendi vorsichtiger als zuvor. Deshalb stufte der Experte die Conti-Aktien von "Neutral" auf "Underweight" ab und senkte das Kursziel von 137 auf 119 (Aktueller Kurs: 123) Euro.

Asumendi sieht derzeit vor allem den chinesischen Automarkt in einer Schwächephase und kürzte seine Produktionsprognose für das Reich der Mitte im laufenden Jahr. Entsprechend schlechte Halbjahreszahlen erwartet er von den deutschen Sektorunternehmen. Sogar Gewinnwarnungen einiger Zulieferer in den kommenden Wochen würden ihn nicht überraschen, schrieb der Analyst.

Sein neues Anlagevotum für die Continental-Aktien begründete Asumendi mit seiner Erwartung, dass die Hannoveraner in den kommenden zwei Quartalen vor einem sehr holprigen Weg stünden. Allerdings sei sich das Management der Nachfrageschwäche vor allem in China voll bewusst und beschleunige die geplanten Kostensenkungen.

Der Experte reduzierte seine Conti-Gewinnprognosen (bereinigtes Ebit) für die Jahre 2019 und 2020 um jeweils 5 Prozent. Mit seinen neuen Schätzungen liegt er nun rund 6 Prozent unter den durchschnittlichen Analystenprognosen.

Gemäß der Einstufung "Underweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten schlechter als der jeweilige Sektor entwickeln wird./edh/la/jha/

Analysierendes Institut JPMorgan.

Veröffentlichung der Original-Studie: 16.06.2019 / 23:41 / BST Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 17.06.2019 / 01:28 / BST