Zürich (awp) - Die Aktien des Spezialchemieunternehmens Clariant können sich ungeachtet einer Gewinnwarnung am Freitag behaupten. Das Unternehmen hatte die Prognosen für das Gesamtjahr deutlich gesenkt, da sich das wirtschaftliche Umfeld eingetrübt hatte und auch China schlechter als erwartet performte. Zusätzlich lastet zudem der starke Franken auf dem Unternehmen. Ganz überraschend kam die Ankündigung jedoch nicht.

Gegen 09.45 Uhr stehen Clariant 3,50 Prozent höher bei 13,02 Franken. Damit steht im laufenden Jahr aber immer noch ein Minus von rund 8 Prozent zu Buche. Der am SPI gemessene Gesamtmarkt büsst derweil 0,37 Prozent ein.

Zuletzt hatten die Papiere von Clariant deutlich Federn lassen müssen, nachdem mehrere Analysten ihre Kursziele gesenkt hatten. Dies geht gleich auf eine Reihe von Gewinnwarnungen in der Branche zurück. So musste etwa Lanxess, Croda und Victrex ebenfalls ihre Prognosen senken. Die verhaltende operative Entwicklung dürfte schon in einem gewissen Umfang vorweg genommen sein, schreibt die ZKB in ihrem Kommentar.

Baader Helvea zeigte sich sogar positiv überrascht. Der zuständige Analyst hatte noch schlechtere Zahlen beim EBITDA und der Guidance für das Gesamtjahr erwartet. Auch Stifel zeigte sich wenig überrascht. So liege das obere Ende der EBITDA-Guidance innerhalb der Erwartungen des Analysten.

Die schwache Konjunktur in China nannte Clariant als einen der Gründe für die Senkung. Jedoch trage China nur im einstelligen Bereich zum Umsatz bei, ordnet Mirabaud weiter ein. Jedoch sei die Region weiterhin ein wichtiger Wachstumsmarkt und Produktionsstandort.

Positiv kam auch an, dass Clariant alle strategischen Optionen in Bezug auf die defizitäre "Sunliquid"-Anlage in Rumänien prüfen wolle. Mirabaud würde auch ein Verkauf nicht überraschen. Bis Ende Jahr wolle Clariant nähere Details bekannt geben.

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