Die vertraglichen Erlöse seien im Vergleich zum Vorjahr um 39 Prozent geschrumpft, teilte Evergrande mit. Die Anleger schreckte dies indes nicht ab - Aktien des angeschlagenen Konzerns legten nach der Wiederaufnahme des am Montag ausgesetzten Handels in Hongkong um rund zehn Prozent zu. Investoren reagierten offenbar erleichtert darauf, dass Evergrande nach eigenen Angaben nur Teile eines Immobilien-Projekts auf der chinesischen Ferieninsel Hainan abreißen muss. Der Krisen-Konzern hatte zuvor eingeräumt, dass er auf Anweisung der Behörden 39 Gebäude auf Hainan abreißen soll. Diese Immobilien seien aber nur ein Teil eines Großprojekts auf der Insel, dessen übrige Grundstücke nicht betroffen seien. Evergrande stehe im Dialog mit den örtlichen Behörden.

Der Zwist auf Hainan kommt für Evergrande zur Unzeit: Der Konzern hat Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als 300 Milliarden Dollar angehäuft. Vor Evergrande-Büros in Guangzhou protestierten am Dienstag rund 100 Investoren und forderten die Rückgabe ihrer Gelder. Die Zitterpartie um den Branchenriesen und andere hoch verschuldete chinesische Immobilienunternehmen Erhöht den Druck auf die Regierung, einen Flächenbrand am chinesischen Immobilien- und Finanzmarkt zu verhindern.