(Reuters) - Eine konservative Gruppe unter der Führung des US-Milliardärs Charles Koch will einem Insider zufolge verhindern, dass Donald Trump zum Kandidaten der Republikaner für die Präsidentenwahl 2024 wird.

Die Americans for Prosperity Action hätten mehr als 70 Millionen Dollar für den Wahlkampf zusammengetragen, sagte ein Vertreter der Gruppe am Donnerstag, der namentlich nicht genannt werden wollte. Zwar sei unklar, welcher Anteil dieses Geldes während der Vorwahlen der Republikaner gegen Trump eingesetzt werden solle. Dies habe jedoch Priorität: Es werde davon ausgegangen, dass frühere Amtsinhaber die eigentliche Wahl erneut gegen den Demokraten Joe Biden verlieren würde.

"Es gibt ein klares Gefühl der Dringlichkeit, Kandidaten auszuwählen, die gewinnen können", sagte der Vertreter. "Selbst eine beträchtliche Anzahl von Präsident Trumps eigenen Anhängern ist besorgt über seine Wählbarkeit und offen für eine Alternative." Es wäre das erste Mal in der etwa 20-jährigen Geschichte des Koch-Netzwerks, dass sie in die Vorwahlen der Republikaner eingreift. Koch gehört zu den reichsten Menschen der Welt. Das von ihm und seinem inzwischen verstorbenen Bruder David Koch gegründete Netzwerk hat in der Vergangenheit Millionen ausgegeben, um Republikaner mit ähnlichen Werten zu unterstützen. Die Gruppe hat sich bislang noch nicht offen hinter einen republikanischen Bewerber gestellt.

Zuerst hatte die Zeitung "New York Times" von der zusammengetragenen Summe berichtet. Ein Vertreter von Trumps Wahlkampfteam erklärte dazu, die Bewegung werde mit Geld nicht aufzuhalten sein. "Wir begrüßen diesen Kampf", erklärte er in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur Reuters. Umfragen zufolge führt der ehemalige Präsident mit mehr als 20 Prozentpunkten vor dem zweitplatzierten Bewerber für die Kandidatur seiner Partei.

(Bericht von Alexandra Ulmer; Geschrieben von Scot W. Stevenson; Redigiert von Ralf Bode; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)