FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind etwas leichter in die Woche gestartet. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,6 Prozent auf 5.015 Punkte, auch wegen der Schwäche bei den Luxusgüterherstellern. Der DAX notiert im frühen Handel 0,3 Prozent tiefer bei 18.691 Punkten. Die starke vergangene Handelswoche hatte den Index an sein Allzeithoch bei 18.893 Punkten herangeführt. Für Thomas Altmann, Head of Portfoliomanagement bei QC muss sich zeigen, ob es genügend Anschlusskäufer gibt.

Das Attentat auf US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump ist Thema Nummer Eins. Erwartet wird, dass der Ex-Präsident durch den gescheiterten Mordanschlag weiter an Zustimmung gewinnt. An der Wall Street dürfte Altmann zufolge das Attentat zu Wochenbeginn allerdings keine Auswirkung auf die Kurse haben.

Erwartet wird an der Börse, dass Trump bei einem Wahlsieg die Zölle erhöht, aber auch die Steuern senkt und damit das US-Haushaltsdefizit weiter in die Höhe treibt. "Damit deutet dann alles auf steigende US-Renditen hin", sagt Chris Weston vom Brokerhaus Pepperstone. Die Renditen der zehnjährigen US-Anleihen ziehen um 2,9 Basispunkte auf 4,21 Prozent an, auch die Renditen der Bundesanleihen legen etwas zu.


   Enttäuschende Swatch und Burberry belasten den Sektor 

Die Berichtssaison liefert starke Impulse. Von enttäuschenden Zahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Swatch (-11%). Der Umsatz ging im ersten Halbjahr um 14 Prozent zurück, der Gewinn hat sich mehr als gedrittelt. Der Uhren-Konzern verweist zur Begründung auf ein schwaches China-Geschäft. Swatch setzt nun zwar auf ein starkes zweites Halbjahr und meint, der Umstrukturierungsprozess trage Früchte.

Ein enttäuschender Quartalsbericht drückt den Kurs von Burberry um 12,8 Prozent. Nach einer schwachen Umsatzentwicklung sowie einem drohenden operativen Verlust im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres hat der Konzern nun einen Dividendenausfall angekündigt. Im Gefolge fallen Hugo Boss um 3,4 Prozent.

Aber auch die Nachrichten aus China liefern einen Grund, dass die Anleger gegenüber dem Sektor der Luxusgüterhersteller (-1,2%) vorsichtiger eingestellt sind. Chinas Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal stärker abgeschwächt als erwartet, was das Wachstum im bisherigen Jahresverlauf auf 5,0 Prozent drückt, aber das Land auf dem Weg zu seinem jährlichen Wachstumsziel hält, sagt Ökonom Lynn Song von der ING. Der Immobiliensektor und der Konsum seien auch im zweiten Quartal die beiden großen Wachstumsbremsen gewesen.


   Baywa brechen ein 

Die Aktie bricht um 34,8 Prozent ein. Grund ist die Meldung von Freitagabend, dass der Agrar-, Handels- und Energiekonzern ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben hat. Die angespannte Finanzierungslage ist an der Börse seit längerem ein Thema, das ist auch am Aktienkurs abzulesen, der seit Jahresbeginn bis zum Handelsende am Freitag bereits 27 Prozent verloren hat. Baywa ist die vergangenen Jahre durch Übernahmen stark gewachsen und hat einen Schuldenberg aufgehäuft. "Die steigenden Zinsen haben dann das Unternehmen auf dem falschen Fuss erwischt", so ein Marktteilnehmer. Nun müssten Teile verkauft werden, um die Bilanz zu stärken.

Nordex (-3,8%) verzeichnete im ersten Halbjahr ein deutliches Wachstum des Auftragseingangs. Im zweiten Quartal schwächten sich die Orders aber spürbar ab. Die Preise blieben stabil. Der Auftragseingang stieg in den ersten sechs Monaten um 27 Prozent zum Vorjahr auf 3.357 Megawatt.


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Aktienindex      zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50   5.014,93  -0,6%   -28,09     +10,9% 
Stoxx-50        4.561,99  -0,3%   -15,61     +11,5% 
DAX            18.691,20  -0,3%   -56,98     +11,6% 
MDAX           25.732,88  -0,7%  -171,34      -5,2% 
TecDAX          3.414,23  +0,2%     5,30      +2,3% 
SDAX           14.612,90  -0,5%   -72,06      +4,7% 
FTSE            8.204,89  -0,6%   -48,02      +6,7% 
CAC             7.662,81  -0,8%   -61,51      +1,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,45                    -0,02      -0,12 
US-Zehnjahresrendite        4,21                    +0,03      +0,33 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mo, 8:29  Fr, 17:25   % YTD 
EUR/USD                   1,0893        +0,0%      1,0887     1,0908   -1,4% 
EUR/JPY                   171,99        -0,2%      172,22     172,15  +10,5% 
EUR/CHF                   0,9748        +0,0%      0,9752     0,9753   +5,1% 
EUR/GBP                   0,8393        +0,0%      0,8397     0,8396   -3,3% 
USD/JPY                   157,89        -0,2%      158,19     157,87  +12,1% 
GBP/USD                   1,2978        -0,0%      1,2965     1,2990   +2,0% 
USD/CNH (Offshore)        7,2756        -0,0%      7,2781     7,2675   +2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                62.958,18        +2,8%   62.870,10  58.013,36  +44,6% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  82,01        82,21       -0,2%      -0,20  +14,4% 
Brent/ICE                  84,81        85,03       -0,3%      -0,22  +11,8% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 31,545        31,59       -0,1%      -0,04   -1,7% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.405,84     2.411,22       -0,2%      -5,37  +16,7% 
Silber (Spot)              30,69        30,79       -0,3%      -0,10  +29,1% 
Platin (Spot)             994,56     1.003,40       -0,9%      -8,84   +0,3% 
Kupfer-Future               4,54         4,58       -0,9%      -0,04  +15,4% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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July 15, 2024 03:52 ET (07:52 GMT)