LONDON (dpa-AFX) - Der Bilanzskandal beim britischen Telekomkonzern BT Group hat größere Ausmaße als gedacht. Weitergehende Untersuchungen hätten ergeben, dass die Bilanzen der italienischen Tochter in weit größerem Umfang aufgebläht wurden als zuvor angenommen, teilte der Konzern am Dienstag mit. BT bezifferte den Abschreibungsbedarf auf nun 530 Millionen britische Pfund (615 Mio Euro). Ende Oktober war das Unternehmen noch von 145 Millionen Pfund ausgegangen. BT hat eigenen Angaben zufolge bereits einige Manager entlassen, darunter auch den Chef der Italien-Tochter. Auch seien die internen Kontrollen verstärkt worden. An der Börse brach der Kurs der Aktie kurz nach Handelsöffnung um 16 Prozent ein.

Der Bilanzskandal hat Auswirkungen auf das laufende und das kommende Geschäftsjahr. So wird im Jahr 2016/17 (Ende März) der Umsatz mit rund 200 Millionen britische Pfund belastet und daher nicht wie geplant steigen, sondern stagnieren. Die Auswirkungen auf das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) bezifferte BT auf 175 Millionen Pfund. Da sich zusätzlich auch noch das Geschäft auf dem britischen Markt weiter eingetrübt hat, wird BT im Gesamtjahr operativ nur noch 7,6 Milliarden Pfund (zuvor: 7,9) verdienen. Für 2017/18 geht der Konzern dann von einer Stagnation bei Umsatz und Ergebnis aus.

Der Großteil der Belastungen für dieses Jahr werden im dritten Geschäftsquartal (Ende Dezember) anfallen, über das BT am 27. Januar berichten will. Umsatz und Ebitda würden jeweils um rund 120 Millionen Pfund geschmälert, hieß es. An der Dividende will BT nicht rütteln, diese soll sowohl 2016/17 als auch 2017/18 um mindestens zehn Prozent steigen./she/jha/fbr