LONDON/BERLIN (dpa-AFX) - Ein Vierteljahrhundert ist es an diesem Donnerstag (30.4.) her, dass Greenpeace-Aktivisten in der Nordsee die ausgediente Ölplattform Brent Spar besetzten. Sie forderten den britischen Ölkonzern Shell auf, auf die geplante Versenkung des riesigen Stahltanks in der Tiefsee zu verzichten. Die Aktion mobilisierte große Teile der deutschen Öffentlichkeit und führte letztlich zum Erfolg. Shell verzichtete auf die geplante Versenkung und entsorgte die Brent Spar an Land. Ein großer Teil wurde zu einem Kai-Fundament in Norwegen, der Rest verschrottet.

Nach Brent Spar haben die Anrainer-Staaten der Nordsee die Versenkung von Ölförderanlagen in einem Abkommen ausgeschlossen. Doch auch 25 Jahre später gibt es Streit um die Entsorgung alter Fördertechnik aus dem Brent-Ölfeld nordöstlich der Shetland-Inseln. Die vier Bohrinseln Brent Alpha, Bravo, Charlie und Delta haben seit den 1970er Jahren umgerechnet mehr als drei Milliarden Barrel (je 159 Liter) Öl und Gas gefördert. Seit Jahren läuft bereits der Rückbau der Bohrinseln. Doch auch nach mehr als zehn Jahren Diskussion ist noch immer nicht klar, was mit den Strukturen unter Wasser passieren soll./egi/DP/zb