Dabei sprach er unter anderem über seine Investitionen im Jahr 2020 in die fünf großen japanischen Konglomerate – Mitsubishi, Sumitomo, Mitsui, Itochu und Marubeni – die im Englischen üblicherweise als "Trading Houses" bezeichnet werden.

Diese fünf Gruppen und ihre Tausenden von Tochtergesellschaften weltweit zeichnen sich durch extrem komplexe, teils unentwirrbare Strukturen aus – was Buffett jedoch nicht abgeschreckt zu haben scheint. Ein weiteres gemeinsames Merkmal ist, dass sie direkt von hohen Rohstoffpreisen profitieren.

Sie fungieren nämlich als Lieferanten für die japanische Industrie, die vollständig von Importen abhängig ist. Durch die Bündelung ihrer Einkäufe – daher der Name "Trading Houses" – und durch Beteiligungen im Ausland sichern sie die Versorgung und gewährleisten vorteilhafte Preisbedingungen.

Öffentlich begründet Buffett seine Investitionen in die fünf Gruppen auf klassische Weise: Sie wurden damals zum Siebenfachen ihrer Gewinne gehandelt, was einer Rendite von 14% in einem Umfeld von Langfristzinsen unter 1% entspricht. Es war also sinnvoll, in Yen zu leihen, um diese Käufe zu finanzieren.

Doch es könnte noch mehr dahinterstecken. Buffett, trotz seiner gewohnten konservativen Herangehensweise, ist auch für idiosynkratische Wetten auf Rohstoffe bekannt. Die Anhänger des Orakels von Omaha denken dabei zum Beispiel an seine Geschäfte mit Kakao oder Silber oder seine jüngsten Investitionen in Chevron und Occidental Petroleum.

Die Transaktionen in Japan könnten auf ähnliche Weise funktionieren. Auf dem Papier handelt es sich um einen außergewöhnlich gut getimten "Short-Bonds/Long-Commodities"-Trade: Die Zinsen in Japan haben sich in den letzten achtzehn Monaten vervierfacht, während die Rohstoffpreise seit den Pandemie-Tiefstständen deutlich gestiegen sind.

Zwar hat die japanische Zentralbank vor einigen Tagen angekündigt, dass sie keine Zinserhöhung plant, aber es ist sicher, dass der Leitzins im aktuellen inflationären Umfeld nicht weiter sinken wird – in dieser Hinsicht ist die Option nahezu garantiert.

Gleichzeitig deuten mehrere Anzeichen darauf hin, dass nach zehn Jahren Stress und Unterinvestitionen ein neuer "Superzyklus" bei Rohstoffen beginnt.