Die philippinischen Behörden richten ihre Untersuchung im Zusammenhang mit dem Wirecard-Bilanzskandal auf 57 In- und Ausländer.

Es handle sich um Personen, die potenziell in die Affäre um den Zahlungsabwickler aus dem Münchner Umland verwickelt sein könnten, teilte der Leiter der Stelle zur Bekämpfung von Geldwäsche, Mel Georgie Racela, am Freitag auf einer virtuellen Pressekonferenz mit. Mit den deutschen Behörden werde zusammengearbeitet.

Wirecard hatte im Juni Insolvenz angemeldet, nachdem Prüfer 1,9 Milliarden Euro nicht auffinden konnten. Die Philippinen stehen mit im Fokus der Affäre, da das fehlende Geld angeblich auf Treuhandkonten zweier Banken in dem Land geparkt war. Doch entsprechende Dokumente erwiesen sich als Fälschung. In Deutschland wird unter anderem wegen Bilanzfälschung, Betrug, Marktmanipulation und Geldwäsche ermittelt. Auch ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss soll sich mit der Affäre befassen. Es ist einer der größten Finanzskandale der Nachkriegszeit.

In den Philippinen seien die Behörden unter anderem an Mitarbeitern der BDO Unibank und der Bank of the Philippine Islands interessiert, sagte Racela. Auf der Liste stünden auch Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde, die Ein- und Ausreiseinformationen gefälscht haben sollen. Die beiden philippinischen Banken selbst seien nicht mehr Teil der Untersuchung.