Die spanische Bank Santander wird sich aus dem Hypothekengeschäft in Deutschland zurückziehen und bis Ende 2026 rund 500 Arbeitsplätze in Deutschland abbauen, um sich auf profitablere Aktivitäten zu konzentrieren, sagte ein Sprecher der Bank am Mittwoch gegenüber Reuters.

Deutschland durchlebt die schlimmste Immobilienkrise seit Jahrzehnten.

Nach Jahren des Booms hat sich die Vergabe von Hypothekenkrediten in Deutschland stark verlangsamt, nachdem ein rascher Anstieg der Zinssätze zur Beendigung der Inflation die potenziellen Hausbesitzer an den Rand gedrängt hatte. Die jüngsten Daten zeigen eine Stabilisierung des Marktes.

Der Personalabbau auf 3.600 Mitarbeiter wird sich auf alle Geschäftsbereiche von Santander Deutschland, wie z. B. das Privatkundengeschäft, verteilen und wird nicht zu einer Verringerung des Netzes von 189 Filialen führen.

"Wir werden versuchen, den notwendigen Stellenabbau durch natürliche Fluktuation sowie durch freiwilliges und vorzeitiges Ausscheiden zu erreichen", sagte ein Sprecher und fügte hinzu, dass alle Santander-Mitarbeiter in Deutschland informiert worden seien.

In Deutschland hat die Deutsche Bank, ihr größter Konkurrent, ebenfalls ihr Hypothekengeschäft gestrafft und dabei Hunderte von Arbeitsplätzen abgebaut.

In Deutschland verfügt Santander über ein Hypothekenkreditportfolio von rund 2,5 Milliarden Euro (2,66 Milliarden Dollar).

Santander Consumer in Deutschland verzeichnete im vergangenen Jahr einen Rückgang des Nettogewinns um 41 % auf 264 Millionen Euro. Die Eigenkapitalrendite (ROE), ein Maß für die Rentabilität, liegt derzeit bei 7,8 % und damit unter dem ROE der Gruppe von 11,91 %.

(1 US Dollar = 0,9398 EUR)

(Berichterstattung durch Jesús Aguado; zusätzliche Berichterstattung durch Tom Sims in Frankfurt; Bearbeitung durch Andrei Khalip und David Evans; Bearbeitung auf Spanisch durch Benjamín Mejías Valencia)