Dallas/New York (awp/sda/apa/reuters) - Der US-Telekomkonzern AT&T will nach dem Einspruch der US-Regierung die geplante milliardenschwere Übernahme des Medienkonzerns Time Warner vor Gericht durchboxen. Der Anwalt von AT&T, Dan Petrocelli, sagte dem Sender CNBC, das Fusionsvorhaben stelle keine Bedrohung für Konsumenten dar.

Die Klage des Justizministeriums sei deshalb "töricht". "Wir werden sobald wie möglich vor Gericht gehen", kündigte Petrocelli an. Die Beweispflicht liege bei der Regierung.

Es ist das erste Mal, dass die neue US-Regierung sich einer grösseren Übernahme in den Weg stellt. Präsident Donald Trump kritisierte die geplante Transaktion bereits während des Wahlkampfs.

Das US-Ministerium will die Übernahme mit einer Klage verhindern. Die Behörden befürchten höhere Kosten für Konkurrenten und Kunden sowie eine Verzögerung bei der Entwicklung von Online-Angeboten.

AT&T-Justiziar David McAtee kritisierte bereits das Vorgehen und erklärte, es werde vor einem Bundesgericht scheitern. AT&T will Time Warner - Heimat auch des Kabelsenders HBO und des Warner Bros Filmstudios - für 85,4 Milliarden Dollar kaufen. Der Konzern will sich damit unabhängiger vom Mobilfunkgeschäft machen, wo kleinere Rivalen Druck ausüben.