PURCHASE (dpa-AFX) - Trotz Gegenwinds durch den starken Dollar hat der Kreditkarten-Anbieter Mastercard dank der Kauflust seiner Kunden im Weihnachtsquartal deutlich mehr Gewinn gemacht. Der Überschuss kletterte im Jahresvergleich um elf Prozent auf 890 Millionen US-Dollar (815 Mio Euro), wie der Visa-Rivale am Freitag mitteilte. Die Erlöse legten um vier Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar zu.

Der Gewinn fiel zwar höher aus als an der Wall Street erwartet. Die Aktie drehte zum Auftakt des US-Börsenhandels dennoch ins Minus und verlor zuletzt etwa 1,5 Prozent. Bei den Erlösen hatten sich die Analysten etwas mehr versprochen, zudem äußerte sich Mastercard-Chef Ajay Banga verhalten zum Geschäftsausblick.

Die Bilanz litt weiter unter der Dollar-Stärke, die Auslandseinnahmen nach Umrechnung in US-Währung schmälert. Ohne diesen Einfluss wären die Erlöse um neun Prozent gewachsen. Dafür spielte die Kauflaune im Weihnachtsgeschäft dem Konzern in die Karten. Insgesamt wurden zwölf Prozent mehr Zahlungen mit Kreditkarten von Mastercard abgewickelt. Zudem profitierte das Unternehmen von Steuergutschriften, die die Steuerquote von gut 20 Prozent im Vorjahr auf 13 Prozent drückten.

Im gesamten Geschäftsjahr 2015 legten die Erlöse um zwei Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar zu. Der Konzern verdiente 3,8 Milliarden Dollar. "Obwohl die wirtschaftliche Lage herausfordernd war, konnten wir solide Ergebnisse liefern", kommentierte Mastercard-Chef Ajay Banga die Zahlen. Er warnte jedoch: Die ökonomischen Unsicherheiten würden 2016 andauern.

Wie die Wettbewerber Visa und American Express kassiert Mastercard Gebühren, wenn mit Kreditkarte bezahlt wird, und verdient so an der Kauflaune der Kunden. Visa hatte am Vortag einen überraschend starken Quartalsbericht vorgelegt. Im Geschäftsquartal bis Ende Dezember kletterte der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert von 1,6 auf 1,9 Milliarden Dollar (1,7 Mrd Euro). Die Erlöse wuchsen um etwa fünf Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar.

"Wir sind mit unserer Leistung weiter zufrieden angesichts der unausgewogenen Lage der Weltwirtschaft und des anhaltenden negativen Einflusses durch den starken US-Dollar", kommentierte Konzernchef Charlie Scharf. Ohne den Wechselkurseffekt hätten die Erlöse im vergangenen Quartal um acht Prozent zugelegt. Deutlich schwerer tat sich Konkurrent American Express, der im Schlussquartal einen Gewinneinbruch um fast 40 Prozent erlitt./hbr/DP/jha