Das Nettoergebnis lag bei 390 Millionen Euro nach einem Verlust von 24 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie das zum spanischen Telefonica-Konzern gehörende Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die erste Tranche aus der 1,5 Milliarden Euro schweren Veräußerung von Masten an die ebenfalls zum Telefonica-Konzern gehörende Telekominfrastrukturfirma Telxius sorgte für das Plus. Die Einnahmen geben der Deutschland-Tochter nun auch die Flexibilität, sich an einer noch zu gründenden Glasfaser-Allianz unter Führung des Mutterkonzerns zu beteiligen. Ziel sei es, das Gemeinschaftsprojekt "sehr zeitnah" der Öffentlichkeit zu präsentieren, sagte Firmenchef Markus Haas gegenüber Journalisten.

Der bei Telefonica für das operative Geschäft zuständige Manager Angel Vila hatte im Juli angekündigt, in Deutschland ein Glasfaser-Netz in schwach versorgten Gegenden aufbauen zu wollen. Dies ist ein Strategieschwenk, denn seit Jahren setzt das Unternehmen in Deutschland auf Kooperationen mit der Deutschen Telekom, Vodafone und Tele Columbus, um den O2-Kunden auch Festnetz-Angebote machen zu können. An der Glasfaser-Allianz will sich Telefonica Deutschland Haas zufolge mit "einem kleineren Teil" aus den Einnahmen von 1,5 Milliarden Euro beteiligen. Laut Insidern wird der Versicherer Allianz als Partner gehandelt.

Operativ hielt sich Telefonica Deutschland - hierzulande vor allem für die Marke "o2" bekannt - in der Corona-Krise stabil. Die Erlöse stiegen leicht um 0,4 Prozent auf 1,87 Milliarden Euro. Das bereinigte Betriebsergebnis (Oibda) legte um 0,8 Prozent auf 595 Millionen Euro zu. Telefonica Deutschland, die inzwischen in einigen Städten auch ein 5G-Netz anbietet, bestätigte den Ausblick. Auch für den Fall neuer "regional begrenzter Lockdowns" sei man "gut gerüstet", sagte Haas, der zum Jahresende noch mal Einblick in die weitere Strategie des Mobilfunkers geben will. Dabei dürfte vor allem eine Rolle spielen, wie Telefonica Deutschland den Netzausbau in den nächsten Jahren stemmen will. Haas versprach schon mal "einen Höhepunkt der Investitionen" für das nächste Jahr.