Aktiengesellschaft Bad Neuenahr: Investor gibt Angebot für AG Bad Neuenahr ab

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Aktiengesellschaft Bad Neuenahr: Investor gibt Angebot für AG Bad Neuenahr
ab

13.09.2017 / 11:00
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Pressemeldung

Investor gibt Angebot für AG Bad Neuenahr ab

- Insolvenzplan bei Gericht eingereicht - Gläubiger können mit hoher Quote
rechnen -
Alt-Aktionäre erhalten keine Zahlungen


Koblenz/Bad Neuenahr, 13.09.2017. Nach etwas mehr als zwei Jahren seit dem
Einreichen des Insolvenzantrags zeichnet sich für die insolvente AG Bad
Neuenahr (AGBN) eine Lösung ab. Ein regionaler Unternehmer hat mit seinen
Mitinvestoren gegenüber dem Insolvenzverwalter ein Angebot zur Übernahme
aller Immobilien abgegeben. Zu den Vermögenswerten der AGBN, die somit
übernommen werden sollen, zählen 25 unbebaute und 23 bebaute Grundstücke
sowie 10 Erbbaugrundstücke. Über die Details der Übernahme haben die
Parteien Stillschweigen vereinbart.

Am 12. September 2017 hat Insolvenzverwalter Jens Lieser den Insolvenzplan
beim Amtsgericht Bad Neuenahr eingereicht, mit dem die Investoren durch
einen Kapitalschnitt die AGBN übernehmen wollen. Der Gläubigerausschuss ist
mit der Übernahme der Vermögenswerte an die Investoren einverstanden.
Letztlich werden die bereits geschlossenen Verträge aber erst wirksam, wenn
die Gläubigerversammlung dem Insolvenzplan zustimmt und damit der Übernahme
endgültig grünes Licht gibt. Das Gericht wird den hierfür vorgesehenen
Erörterungs- und Abstimmungstermin voraussichtlich im Oktober anberaumen.
"Damit wäre die AG Bad Neuenahr für die Zukunft solide aufgestellt", sagt
Insolvenzverwalter Lieser. "Ich freue mich sehr über diese Lösung, denn es
ist uns unter schwierigen Bedingungen gelungen, für das uneinheitliche
Immobilienportfolio ideale Partner zu finden, die wirtschaftlich und
konzeptionell in der Lage sind, Neues zu entwickeln und den jahrelangen
Stillstand bei der AG Bad Neuenahr zu beenden", so Lieser weiter.

Damit steht das Insolvenzverfahren unmittelbar vor dem Abschluss. Bei dem
Verkauf wird bei der AGBN, die in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft
geführt wird, das gesamte Grundkapital im Zuge einer Kapitalherabsetzung auf
Null gesetzt. Unmittelbar danach findet durch die neuen Investoren eine
Kapitalerhöhung mit der Herausgabe neuer Aktien statt, die diese in Gänze
übernehmen. Die bisherigen Aktionäre der AGBN erhalten bei der Übernahme
keine Erlöse, da zuerst die ungesicherten Gläubiger aus der Masse bedient
werden. Dies sieht der Gesetzgeber in der Insolvenzordnung so vor. Als
nachrangige Gläubiger haben die Alt-Aktionäre daher keine Zahlungen zu
erwarten.

Durch die Übernahme der AGBN werden der Masse erhebliche Mittel zufließen,
die zu einer hohen Quote für die ungesicherten Gläubiger führen wird. Die
durchschnittliche Quote bei Regelinsolvenzverfahren liegt bei deutlich unter
fünf Prozent. Es wird aber in dem Fall der AGBN eine garantierte
Befriedigungsquote im mittleren zweistelligen Bereich geben, die nach der
Bestätigung durch die Gläubigerversammlung noch innerhalb weniger Wochen an
die Gläubiger fließen wird. Außerdem wird sich diese garantierte Quote noch
durch weitere Massezuflüsse erhöhen, so Lieser. Die genaue Höhe der am Ende
des Verfahrens an die Gläubiger fließenden Quote hängt vom Ausgang von
Rechtsstreiten und dem Besteuerungsverfahren ab.

Da weder Investoren noch sonstige Dritte den so genannten Bademantelgang mit
seinen erheblichen baulichen Risiken betreiben wollen, bleibt keine andere
Wahl, als den Bademantelgang zurückzubauen. Hierfür müssen vom
Insolvenzverwalter erhebliche Rückstellungen gebildet werden. Zudem müssen
bei einem Rückbau Rückzahlungen für gewährte Zuschüsse an das Land
Rheinland-Pfalz erfolgen. Das Land hatte den Tunnel zwischen dem
Thermalbadehaus und den Ahr-Thermen mit etwa 2,3 Mio. Euro subventioniert.
Die für den Rückbau sowie für die Rückerstattung an das Land anfallenden
Gesamtkosten belasten die Masse erheblich. In Folge dessen können die
ursprünglich prognostizierten Befriedigungsquoten für die Gläubiger nicht
ganz erreicht werden.

Da die AGBN seit mehr als zehn Jahren über kein strategisches Konzept mehr
verfügt und daher jedes Jahr operativ hohe Verluste erwirtschaftet hatte,
war eine konsequente Sanierung unumgänglich. Zuvor wurden Verluste über
Jahre nur durch den Verkauf von Immobilien ausgeglichen, was letztlich nur
die Substanz der AGBN aufgezehrt hat. Die Restrukturierung des Unternehmens
musste im Rahmen der Insolvenz durch eine Reduzierung des Geschäftes auf den
profitablen Kern der AGBN erfolgen. Daher hat der Insolvenzverwalter alle
defizitären Geschäftsbereiche geschlossen oder abgegeben.

Heute erwirtschaftet die AGBN wieder schwarze Zahlen. Diese Ergebnisse
können nur ein erster Schritt sein, da sie nicht ausreichen, um die
anstehenden hohen Zukunftsinvestitionen in die teils historische Bausubstanz
sowie aufgrund des jahrelangen Stillstands zu schultern. Hierfür sind
strategische Partner notwendig, die über eine solide wirtschaftliche Stärke
verfügen, um die Herausforderungen der Zukunft zu finanzieren. Die AGBN hat
mit dem Unternehmer aus der Region und seinen Mitinvestoren die richtigen
Partner gefunden, die eine hohe Reputation genießen und von vielen
Beteiligten in ihren Vorhaben unterstützt werden.

Über LIESER Rechtsanwälte
LIESER Rechtsanwälte ist eines der bundesweit führenden Büros auf dem Gebiet
der Insolvenzverwaltung, Restrukturierung und Sanierung. Vom Hauptsitz in
Koblenz und weiteren Standorten u.a. in Mainz, Frankfurt a. Main, Mannheim,
Köln und Trier werden Mandate aller Größenordnungen und Branchen betreut. In
über 2.000 Unternehmensinsolvenzverfahren hat LIESER Rechtsanwälte die
Kompetenz bei der Fortführung und Sanierung von Unternehmen erfolgreich
unter Beweis gestellt. Weitere Informationen unter:
www.lieser-rechtsanwaelte.de

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   Sprache:        Deutsch
   Unternehmen:    Aktiengesellschaft Bad Neuenahr
                   Kurgartenstraße 1
                   53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
                   Deutschland
   ISIN:           DE0005017305
   WKN:            501730
   Börsen:         Freiverkehr in Düsseldorf



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