NEW YORK (dpa-AFX) - Der Druck von US-Präsident Donald Trump auf die Nato-Partner, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen, zeigt nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg Wirkung. Bis Ende nächsten Jahres würden die Verbündeten 100 Milliarden Dollar (rund 88 Mrd. Euro) zusätzlich für die Verteidigung ausgeben, sagte Stoltenberg am Sonntag (Ortszeit) in einem Interview des US-Nachrichtensenders Fox News. "Wir sehen, dass die klare Botschaft von Präsident Trump Wirkung zeigt", sagte Stoltenberg.

Trump hatte Verbündete wie Deutschland heftig kritisiert, weil deren Wehretats weit unter dem Nato-Ziel von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukt liegen. "Ich bin glücklich darüber, dass er uns geholfen hat, uns in der Frage der Lastenteilung innerhalb der Allianz jetzt zu bewegen", sagte Stoltenberg. Das sei wichtig für Europa, aber auch gut für die USA. "Es ist eine großer Vorteil für die Vereinigten Staaten, 28 Verbündete zu haben. Russland hat das nicht. China hat das nicht. Aber die Vereinigten Staaten haben Verbündete und Freunde", sagte er.

Die Nato erlebt laut Stoltenberg die umfangreichste Verstärkung seit dem Ende des Kalten Krieges. Auf die Frage nach einer möglichen Bedrohung der baltischen Staaten durch Russland antwortete der Generalsekretär: "Wir sehen keine unmittelbare Drohung gegen irgendeinen Nato-Verbündeten."/blu/DP/zb